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Samstag
22.07.2017

TV / Radio

Die Zeit, während der das Radio stumm bleibt, hat in den letzten Monaten zugenommen: Schweizerinnen und Schweizer hörten im ersten Semester 2017 gut vier Minuten weniger lang Radio als noch vor Jahresfrist. Dabei setzte sich die Nutzungsverschiebung von Sendern der SRG auf die Schweizer Privaten in der Tendenz fort, wodurch die Privatradios einen neuen Rekord-Marktanteil erreichten.

Am beliebtesten ist das auditive Medium in der italienischsprachigen Schweiz, wo es 88 Prozent der Personen ab 15 Jahren erreicht. In der Deutschschweiz hat dieser Anteil im letzten Jahr von 87,7 auf 86,1 Prozent abgenommen, wie die aktuellen Nutzungszahlen von Mediapulse zeigen.

Läuft das Radio erst einmal, so hören Deutschschweizer/-innen an einem durchschnittlichen Tag 114 Minuten Radio. Bewohner der Suisse Romande haben bereits nach 97 Minuten genug gehört. Das Volumen der Radionutzung ist insgesamt in allen Sprachregionen um gut vier Minuten zurückgegangen.

Dabei setzte sich die Verlagerung der Marktanteile von den Sendern der SRG auf Private Radioanbieter weiter fort. Der Anteil der SRG-Radios in der Deutschschweiz lag im ersten Semester 2017 bei 63,7 Prozent (Vorjahr: 65,3 Prozent), während die Schweizer Privatradios auf 31,6 Prozent (Vorjahr: 29,9 Prozent) zulegen konnten.

Damit erreichten die Schweizer Privatradios «den bisher höchsten Marktanteil ihrer Geschichte», wie der Verband Schweizer Privatradios am Donnerstag mitteilte. Der Verband sieht in dieser Entwicklung «die Bestätigung der Beliebtheit und die gesellschaftsrelevante Bedeutung der regionalen Programme» und nutzt die Gelegenheit, um erneut die Verlängerung der Veranstalterkonzessionen bis zum UKW-Ende für alle Privatradios zu fordern.

Insgesamt beliebtester Radiosender bleibt SRF 1 mit 1,5 Millionen Hörerinnen und Hörern in der Deutschschweiz. Bei den privaten Verfolgern im gleichen Sendegebiet steht Energy Zürich bei 274 410, Radio 24 bei 251 090, FM1 bei 227 170 und Pilatus bei 222 270 Radio-Hörern.