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Samstag
07.10.2017

TV / Radio

RTR-Direktorin Ladina Heimgartner

RTR-Direktorin Ladina Heimgartner

Der neue SRG-Generaldirektor Gilles Marchand stellte am Freitagmorgen fünf geplante Kooperationsprojekte mit privaten Medien und sein neues Führungsteam vor.

Dazu gehören die neue stellvertretende Generaldirektorin Ladina Heimgartner und Bakel Walden, der die Leitung der neu formierten Direktion «Entwicklung und Angebot» übernimmt und Mitglied der SRG-Geschäftsleitung wird.

Ladina Heimgartner (37) ist seit zehn Jahren bei der SRG tätig und seit 2014 Direktorin von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR). Heimgartner übernimmt auf Konzernebene neben der Stellvertretung des Generaldirektors die Verantwortung für den Themenbereich «Medien und Gesellschaft», wie die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) am Freitag mitteilte.

Die Leitung der neuen Direktion «Entwicklung und Angebot», die 2018 eingeführt wird, übernimmt Bakel Walden (42). Die Direktion «bündelt Themen des Kerngeschäfts innerhalb der Generaldirektion, wie Programmkoordination, digitale Transformation, Markt- und Publikumsforschung sowie internationaler Austausch», umschreibt die SRG das Aufgabenfeld. Walden ist seit 2012 als Bereichsleiter Programmstrategie bei SRF tätig.

Neben diesen personellen Neuerungen präsentierte Gilles Marchand am Freitagmorgen auch noch «die für seine Amtszeit geplanten Prioritäten». Dabei sticht besonders die Absicht Marchands ins Auge, einen «konstruktiven und offenen Dialog mit den weiteren Marktteilnehmern» führen zu wollen.

Der ehemalige Direktor von Radio Télévision Suisse (RTS) betonte, dass die Situation für private Medienhäuser «angesichts der rasend schnellen Digitalisierung schwierig» geworden sei, «insbesondere im Printbereich». Deshalb gelte es heute, die Zusammenarbeit zu fördern, zitiert die SRG ihren neuen Generaldirektor.

Konkret will Marchand diese Zusammenarbeit durch fünf Kooperationsprojekte stärken. So will die SRG privaten Medienhäusern per sofort und gratis Videobeiträge im Bereich News anbieten. Zudem können Privatradios die stündlichen SRG-Radionachrichten neu «unkompliziert» übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung mit Unikom, der Union nicht kommerzorientierter Lokalradios, sei am 6. Oktober 2017 unterzeichnet worden.

Darüber hinaus ist man bei der SRG bereit, ihre Technologie für den Betrieb eines White-Label-Players für Schweizer Akteure zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich fördere man Kooperationen im Bereich Medien-Innovation mit interessierten Hochschulen, Universitäten und möglichst auch mit privaten Medienhäusern und werde sich im Bereich der Onlinemessung engagieren und zu einer Branchenlösung zwischen Verlegern, Radio- und TV-Anbietern beitragen.

Weiter verkündete die SRG, dass der Verwaltungsrat beschlossen habe, einen Ausschuss für die digitale Transformation der SRG zu bilden. Zudem werde man per 1. Januar 2018 die Empfehlungen des Bundesrates zur Festlegung der Vergütungen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung umsetzen, falls die Delegiertenversammlung dem zustimme.

«Das bedeutet, dass die Gesamtvergütung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung neu von der Delegiertenversammlung verabschiedet werden wird», erklärt SRG-Präsident Jean-Michel Cina.