Die Angestellten der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) haben laut einer Mitarbeiterumfrage kaum Vertrauen in ihre Geschäftsleitung. SRF-Direktor Ruedi Matter und SRG-Generaldirektor Roger de Weck erhalten auf einer Zustimmungsskala von ihrem Personal gerade einmal die Hälfte der möglichen Punktzahl, wie der «Tages-Anzeiger» am Donnerstag berichtete.
Die Medienumfrage aus dem Jahr 2015 sei von der SRG bisher nicht publiziert worden, liege der Zürcher Tageszeitung aber vor, wie Inlandredaktorin Claudia Blumer in ihrem Artikel schreibt. Zwar habe die SRG einige Zahlen aus der unternehmensweiten Umfrage in ihren Geschäftsbericht 2015 aufgenommen, «die schlechten dabei aber verschwiegen», schreibt Blumer.
So stehe im Bericht, dass die Zufriedenheit mit den direkten Vorgesetzten «leicht zurückgegangen» sei, die tiefen Zustimmungswerte für de Weck und Matter von 50 bis 60 von 100 möglichen Punkten seien aber mit keinem Wort erwähnt worden.
Ebenfalls unerwähnt blieb laut der Journalistin die besonders tiefe Zustimmung für de Weck (51 Punkte) und Matter (47 Punkte) bei den Mitarbeitern der Informationsabteilung des Schweizer Fernsehens. Diese sind unter anderem für die Sendungen «Arena», «Tagesschau» oder «Schweiz aktuell» zuständig.
Konfrontiert mit den Vorwürfen, habe sich die SRG damit verteidigt, dass das «oberste Kader in der Regel tiefer bewertet werde», führt Blumer in ihrem Artikel aus. Generaldirektor Roger de Weck habe zudem folgendes gesagt: «Es ist meine Erfahrung beim `Tages-Anzeiger`, bei `Die Zeit` und bei der SRG, dass Mitarbeitende von Medienhäusern – erst recht Redaktionen – eher kritisch sind gegenüber ihrer Geschäftsleitung. Und das ist gut so!», zitiert ihn Blumer abschliessend.