Die SRG Bern Freiburg Wallis will den Umzugsentscheid nicht kleinlaut schlucken. Der Vorstand hat am Donnerstag beschlossen, verschiedene Szenarien auszuarbeiten. Im Frühling will die SRG-Tochter über ihre Zukunft entscheiden.
Der Entscheid der SRG-Spitze, das Berner Radiostudio nach Zürich zu verlegen, sei «auch ein Entscheid gegen die SRG Bern Freiburg Wallis», heisst es am Freitag bei der Berner Geschäftsstelle der SRG-Regionalorganisation.
Diese Einschätzung überrascht kaum: In den letzten Wochen hatte sich die SRG Bern Freiburg Wallis in den SRG-Gremien und in den Medien mit viel Verve gegen eine Radio-Züglete ins Zeug gelegt. Keine der anderen Deutschschweizer SRG-Töchter zog mit. Der Vorstand legitimierte seinen Widerstand mit den eigenen Statuten wie auch mit einer Resolution, die die Generalversammlung im Mai in Brig verabschiedet hatte.
Vor diesem Hintergrund gibt es für den Vorstand der SRG Bern Freiburg Wallis «kein Zurück zur Tagesordnung». Am Donnerstag hat er daher beschlossen, «die Zusammenarbeit der regionalen Genossenschaft mit der SRG Deutschschweiz zu hinterfragen». Auch will er «Szenarien für eine Neuausrichtung prüfen», heisst es weiter aus Bern.
Festlegen will und kann sich der Vorstand indessen noch nicht. Seine Formulierungen lassen alle Türchen offen: Von der «Fortführung der Mitgliedschaft in der SRG.D nach bisherigem Muster» über eine «teilautonome Zusammenarbeit in den SRG-Gremien» bis hin zur «Sistierung der Mitgliedschaft oder zum Austritt aus der SRG.D» sei noch alles denkbar.
10 000 Franken hat der Vorstand bewilligt, um Varianten auszuarbeiten. Bis spätestens im Frühjahr sollen ein Bericht verfasst und die juristischen Grauzonen ausgeleuchtet sein. Wer an der Ausarbeitung der Szenarien mitwirkt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Basierend auf dem beschlossenen Bericht will der Berner Vorstand im Frühling über die Zukunft der SRG-Regionalgenossenschaft entscheiden. Die Generalversammlung habe «in jedem Fall das letzte Wort».