Am Donnerstag hat das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) den Plan für die digitale Zukunft präsentiert. Der Sender setzt mit «SRF 2024» auf Online-Kanäle und Plattformen, um vermehrt Junge anzusprechen. Das hat auch Konsequenzen für das Personal.
SRF will nicht nur im TV, im Radio oder auf der eigenen Webseite präsent sein, sondern auch auf Drittplattformen wie Instagram und Youtube. Darum stampft der Sender gleich drei neue Musikkanäle (Rap/Hip Hop, Rock/Pop und Volksmusik/Schlager – letztere zwei sind ab 2022 vorgesehen) aus dem Boden.
Dazu gesellt sich auch eine digitale Wissensplattform, die unter anderem Inhalte aus Natur und Umwelt bereitstellen wird. Auch das Philosophie-Angebot wird mit neuen Youtube-Formaten erweitert und soll so zugänglicher für junge Leute sein.
Die Sportberichterstattung wird mit mehr «exklusiven Livestreams» und zusätzlichen Videoangeboten in der Sport-App erweitert. Spezifisch an ein Publikum unter 45 Jahren richten sich die neuen fiktionalen Serien «Tschugger» bei Youtube und «PlaySuisse» sowie «Brüche» bei Instagram. In der Pipeline ist ebenfalls eine neue Talentshow mit Gesang, Tanz und Artistik, während das SRF im Audiobereich und im Hörspiel auf Podcasts setzt.
«Die geplanten Digitalprojekte richten sich namentlich an ein Publikum unter 45 Jahren, das Medieninhalte vermehrt online nutzt. Passen Inhalt, Form und Zielgruppe, will SRF solche Inhalte auch im Radio oder Fernsehen ausspielen», schrieb der Sender zur digitalen Offensive.
Für die digitale Transformation brauche es Know-how, das heute im Haus «so noch nicht ausreichend vorhanden» sei, wird SRF-Direktorin Nathalie Wappler zitiert. «Wir müssen jetzt schauen, wo Umschulungen von bestehenden Mitarbeitenden möglich sind – und wo wir Mitarbeitende von extern rekrutieren müssen.»
Doch obwohl Wappler am Donnerstag mehrmals betonte, dass es sich bei «SRF 2024» um ein «Transformationsprojekt» und nicht um ein Sparprojekt handle, kann ein Abbau beim Personal nicht ausgeschlossen werden. Wann und wie viele Entlassungen geplant seien, konnte Wappler auf Nachfrage des Klein Reports nicht beantworten.