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Mittwoch
25.01.2017

TV / Radio

Bei der Medienorientierung von SRF präsentierte Fernseh-Direktor Ruedi Matter nicht nur nackte Zahlen, sondern machte auch einen Ausblick, worauf sich der TV-Zuschauer bei SRF in Zukunft freuen darf.

Sendungen rund um Gesellschaft, Migration und Integration bilden 2017 einen Schwerpunkt im SRF-Programm: «SRF Heimatland ist die neue Marke für mehrteilige Gesellschaftsformate donnerstags um 21 Uhr auf SRF 1», erklärt Matter den anwesenden Journalisten.

Den Auftakt macht «Vier zum Volk»: Im vierteiligen Reality-Format leben und arbeiten bekannte Schweizer Politikerinnen und Politiker für einige Tage in einem Umfeld, das ihrer politischen Haltung teilweise widerspricht.

Warum SRF ausgerechnet auf Politiker als Protagonisten setzt, ist nicht ganz verständlich, zeigen doch Formate wie «SRF bi de Lüt» oder «Auf und davon», dass es gerade die Geschichten der normalen Menschen sind, die das TV-Volk am meisten bewegen.

Wobei wir bei der Unterhaltung wären. SRF hat sich, beflügelt vom Erfolg von «Der Bestatter», dessen fünfte Staffel aktuell wieder für tolle Einschaltquoten sorgt, intensive Gedanken über neue TV-Serien gemacht.

Als TV-Serie angedacht war «Private Banking» von Bettina Oberli. Doch SRF hat sich nun entschieden, aus der Serie einen Zweiteiler zu machen und diesen an zwei Abenden hintereinander zu bringen, wie der Klein Report bereits berichtet hat. Die Hauptrollen in der Banken- und Familiengeschichte «Private Banking» spielen Stephanie Japp, Marc Benjamin und Anna Schinz «Das ist ein tolles Trio», sagte Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion SRF, gegenüber dem Klein Report an der Jahresmedienkonferenz.

Sehr gespannt ist das Publikum aber auch auf die neuen TV-Serien «Wilder» und «Seitentriebe» von Güzin Kar, die Ruedi Matter in einem Teaser den Journalisten kurz vorstellte. «Wilder» ist eine Krimiserie und handelt von der Polizistin Rosa Wilder, die in ihren Heimatort zurückkehrt. Das Schweizer Bergdorf gerät ins internationale Rampenlicht, als kurz vor Baubeginn eines umstrittenen Ferienressorts die Tochter des arabischen Investors spurlos verschwindet.

Finden soll sie die Kantonspolizistin Rosa Wilder, die im Ort aufgewachsen ist. Gemeinsam mit dem Bundeskriminalbeamten Manfred Kägi stösst sie im Laufe der Ermittlungen auf ein dunkles Geheimnis, das seit Jahren unter der Oberfläche der Talschaft modert – und mehr mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hat, als ihr lieb ist.

Neben Sarah Spale als Kantonspolizistin Rosa Wilder und Marcus Signer als Bundeskriminalbeamter Manfred Kägi sind unter anderen Sabina Schneebeli und László Kish in grossen Rollen zu sehen

Zum «Wilder»-Ensemble gehören aber auch Andreas Matti, Ruth Schwegler, Ercan Durmaz, Uygar Tamer, Pierre Siegenthaler, Emanuela von Frankenberg, Jonathan Loosli, Philippe Graber, Rebecca Indermaur, Ernst Sigrist, Anna Schinz und viele andere. Regie führt Pierre Monnard («Recycling Lily»).

Aus der Feder von Güzin Kar stammt das Buch zu «Seitentriebe». «Mit ‚Seitentriebe’ wollen wir auf SRF 2 ein junges Publikum ansprechen», sagte Fitze kürzlich. Jung heisst bei SRF: Zuschauer im Alter von 30 bis 49 Jahren.

Die neue TV-Serie dreht sich um zwei Pärchen in den Vierzigern, die schon lange zusammen sind. Eines hat Kinder, das andere nicht. Bei einem ist das Sexleben eingeschlafen, und es landet auf der Couch eines Therapeuten. «Die Protagonisten meiner Serie stehen in der Mitte des Lebens und stellen sich Fragen wie: Warum sind wir noch zusammen? Was haben wir erreicht? Von welchen Träumen müssen wir uns verabschieden?», erklärte Kar kürzlich gegenüber der «NZZ».

Natürlich spiele Sex – «auch ausserehelicher» – eine Rolle. Die Hauptrollen in «Seitentriebe» spielen Vera Bommer, Nicola Mastroberardino, Wanda Wylowa und Leonardo Nigro.

Die Frage bleibt, ob es dereinst eine sechste Staffel von «Der Bestatter» geben wird? Hört man Urs Fitze zu, dann ist SRF sehr wohl daran interessiert, dieses Format weiterzuführen. «Die Autoren arbeiten bereits wieder an den neuen Büchern. Ob wir eine sechste Staffel produzieren, ist aber noch nicht entschieden», so Fitze gegenüber dem Klein Report. «Im Februar sitzen wir alle zusammen und entscheiden über die Zukunft des Formats. Es gibt gute Argumente, es weiterzuführen», findet Fitze abschliessend.