Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat beschlossen, alle regionalen Internetseiten einzustellen. Dafür sollen «ausgewählte Regionalgeschichten auf der Hauptseite des Senders» platziert werden.
Eine «Analyse der Markt- und Publikumsforschung» habe gezeigt, dass die Artikel auf den regionalen Webseiten kaum Reichweichte generierten, begründete die SRF-Leitung den Rückzug in einer Mitteilung an die Mitarbeitenden, aus der die «SonntagsZeitung» zitierte.
Ausserdem will SRF die im März 2017 lancierten Facebook-Seiten der Regionalredaktionen Basel, Bern und St. Gallen einstellen. In Zukunft werde es im Lokalen auch keine reinen Online-Redaktoren mehr geben.
Bei diesen Massnahmen soll es sich «explizit nicht um ein Sparprogramm» handeln, informierten die SRF-Chefs laut «SonntagsZeitung». «Die Anzahl regionaler Geschichten wird bewusst reduziert, zugunsten aufwendigerer Recherchen oder überregionaler Themen.»
Die Neuausrichtung in der Regionalberichterstattung sorgt im SRF-internen Blog für Kritik. Ein Mitarbeiter schreibt, dass in der Region Aargau-Solothurn nach diesem Abbau die kleinen News-Geschichten aus den Gemeinden online fast ausschliesslich den Tageszeitungen überlassen würden. Ein anderer sagt, dass es eine «Kamikazeübung» sei, im Jahr 2019 die Onlinepräsenz zurückzuschrauben.
SRF unterhält insgesamt sieben Lokalredaktionen in der Deutschschweiz. Auf den entsprechenden Internetauftritten werden Texte, Videos und Audiobeiträge aufbereitet und publiziert. Die Redaktionen produzieren unter anderem die «Regionaljournale» von SRF.