Der Katzenjammer war riesengross, als Viktor Giacobbo und Mike Müller Ende 2016 Abschied von ihrer Late-Night-Kultsendung «Giacobbo/Müller» nahmen.
Giacobbo war sich der Lücke, die die beiden Comedians hinterlassen würden, durchaus bewusst und machte dem Schweizer Fernsehen (SRF) deshalb wiederholt verschiedene potenzielle Vorschläge für einen nahtlosen Übergang. Doch die Verantwortlichen bei SRF ignorierten die gut gemeinten Tipps und nicht nur Giacobbo war darüber mehr als sauer, sondern auch die Fernsehzuschauer ärgerten sich über die Arroganz beim SRF.
Nach knapp zwei Jahren haben die SRF-Verantwortlichen endlich eine gute Lösung: Comedian Michael Elsener bekommt den früheren Sendeplatz von «Giacobbo/Müller», wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Michael Elsener muss man Comedy-affinen Zuschauern nicht mehr näher vorstellen, denn der 32-jährige studierte Politikwissenschaftler kann bereits auf eine zehnjährige Bühnenkarriere zurückblicken. In den letzten beiden Jahren entwickelte der gebürtige Zuger ein Videoformat, das auf Facebook zu einem Hit wurde.
Aufsehen erregte unter anderem auch der Beitrag, in dem Elsener die Werbeverträge von Christa Rigozzi thematisierte, darunter einer mit einem Kleinkreditverleiher, der im Widerspruch zu den «Arena»-Moderationen der äusserst geschäftstüchtigen Ex-Miss-Schweiz steht.
Bereits im April konnte Michael Elsener für SRF einen Pilotfolge seiner «Late Updates» aufnehmen: Herzstück dieser Sendung war ein Monolog zur Facebook-Datenkrake - im Stil und mit dem aufklärerischen Anspruch des Briten John Oliver, der das Vorbild des jungen Schweizers ist, wie Andreas Tobler in der «SonntagsZeitung» weiter schreibt.
Elsener werde den Sonntagabend kaum alleine bestreiten können. Es wäre daher alles andere als überraschend, wenn SRF nach einer ersten Staffel mit Elseners neuem Format die Late-Night-Show von Dominic Deville vom undankbaren Freitagabend auf den Sonntagabend verlegen würde.