Die Gerüchteküche brodelte in den letzten Wochen: Viel Unverständnis schlug den SRG-Oberen und den zuständigen Gremien wegen des intransparenten Wahlvorgangs entgegen. Der SRG-Verwaltungsrat hat Nathalie Wappler (50) nun zur Nachfolgerin von Ruedi Matter (65) gewählt.
Auf einer Pressekonferenz am Montagnachmittag an der Pädagogischen Hochschule in Zürich präsentierten Andreas Schefer, Präsident SRG Deutschschweiz, und SRG-Generaldirektor Gilles Marchand vor den Medien die neue Fernsehdirektorin.
Der Verwaltungsrat der SRG SSR sei dem Vorschlag des Regionalvorstandes der SRG Deutschschweiz einstimmig gefolgt und habe Wappler an seiner Sitzung vom 5. November gewählt.
Die heutige Programmdirektorin beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) werde ihre neue Funktion im Frühjahr 2019 übernehmen. «Ruedi Matter bleibt noch bis März 2019 für die Übergabe», sagte Gilles Marchand vor den Medien. Das habe auch damit zu tun, dass die vertraglichen Modalitäten mit dem MDR noch nicht im Detail geregelt seien.
Andreas Schefer sprach dann über das Wahlprozedere: «Anfang Juli hatten wir eine Longlist von 40 Personen zusammengestellt, gemeinsam mit Spencer Stuart.» Danach wurde mit der US-amerikanischen Executive-Search-Firma die Shortlist auf acht Personen reduziert. «Diese Kandidaten haben wir intensiv geprüft und befragt», so der Präsident der SRG Deutschschweiz und SRG-Verwaltungsrat. Danach sei ein weiteres Mal reduziert worden - auf drei Personen, mit denen weitere Gesprächsrunden stattgefunden hätten.
Auf eine Nachfrage, wie viele der acht Anwärterinnen und Anwärter intern und extern gewesen seien, sagte Schefer erst: «Die Mehrheit war extern.» Auf eine weitere Nachfrage rückte er heraus mit: «fünf externe Kandidaten und drei interne».
Zur Kandidatur Wappler sagte Schefer: «Nathalie Wappler ist klar als beste und geeignetste Person hervorgegangen.» Die Programmdirektorin beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) habe mit langjähriger und breiter Erfahrung im Mediengeschäft überzeugt und teile die Haltung und Werte, zu denen sich Gilles Marchand und die SRG-Geschäftsleitung bekennen.
Gilles Marchand sagte über den scheidenden SRF-Dirketor: «Ruedi Matter hat viel erreicht und viel in die Qualität der Programme investiert.»