Die ostdeutsche Stadt Halle meldet einen Durchbruch bei der Wahl des neuen Direktors oder der neuen Direktorin für das Schweizer Fernsehen (SRF). Nathalie Wappler, Programmdirektorin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), ist nach Angaben des MDR für die Matter-Nachfolge «nominiert» worden.
Demnach hat die frühere SRF-Kulturchefin das Rennen so gut wie gemacht. Der MDR bestätigte gegenüber der «Mitteldeutschen Zeitung» am Montagabend, dass sich Nathalie Wappler-Hagen für den Posten zur Wahl stelle.
MDR-Sprecherin Susanne Odenthal scheint noch mehr zu wissen: «So sehr es den MDR freut, dass sie für diese neue grosse Aufgabe nominiert wurde, so sehr bedauern wir ihren möglichen Weggang aus Halle», sagte sie der Zeitung.
Nominiert? Dafür ist ein Nominationsausschuss zuständig, der anfangs der letzten Woche in Bern getagt hatte. Der Wunschkandidat - oder nun offenbar die Wunschkandidatin - soll noch in dieser Woche dem SRG-Regionalvorstand präsentiert werden. Und wenn alles normal läuft, verkündet der Verwaltungsrat Mitte der nächsten Woche dann seine endgültige Wahl.
Am komplexen Prozedere wird bereits vor der Wahl des neuen SRF-Chefs Kritik laut: «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer, der öffentlich für den Chefposten kandidierte, hat nämlich selber bereits zwei Absagen erhalten - einmal für seine ursprüngliche Bewerbung und dann noch einmal für ein Wiedererwägungsgesuch, das er daraufhin formulierte.
Das trockene «Nein» ohne inhaltliche Begründung habe den SRF-Journalisten skeptisch gemacht: «Ich habe mir schon überlegt, wie offen dieses Wahlverfahren überhaupt ist», so Ueli Schmezer in einem Interview mit der «Medienwoche».