Mit einem Referenzpreis von 132 US-Dollar wird Spotify seit Dienstag an der Börse an der New Yorker Wallstreet gehandelt. Ob dem Unternehmen der Sprung aus den roten Zahlen gelingt, hängt auch von seiner inhaltlichen Weiterentwicklung in dem hart umkämpften Streaming-Markt ab.
Branchenbeobachter schätzen den Wert des schwedischen Streaming-Schwergewichts inzwischen auf etwa 20 Milliarden Dollar. 2017 setzte Spotify über 4 Milliarden Dollar um. Von seinen knapp 160 Millionen Nutzern haben etwa 70 Millionen ein Bezahlabo gelöst.
Knackpunkt: Trotz seiner Grösse und dem munteren Nutzerwachstum schrieb das Unternehmen auch im letztem Geschäftsjahr einen Verlust von fast 1,5 Milliarden Dollar. Der Gang an die Börse verbindet Spotify daher mit der Hoffnung, über den Verkauf von Anteilscheinen an Kapital zu kommen, mit dem der Sprung in die schwarzen Zahlen unterstützt werden soll.
Doch auch inhaltlich muss sich der Streamer weiterentwickeln, um ein Geschäftsmodell zu fahren, das längerfristig rentiert. Amazon, Apple und jüngst auch Youtube drängen mit eigenen Musikdiensten in den jungen und noch beweglichen Streaming-Markt.
Spotify tastet sich zurzeit in verschiedene Himmelsrichtungen vor. Wie sich dies für die User auswirken wird, zeichnet sich erst ab. So ist das Unternehmen vor einem Jahr eine «Windowing»-Kooperation mit Universal Music eingegangen: Die User mit Bezahl-Abo haben die Option, sich in neue Songs einzuhören, die den Gratisnutzern erst später offen stehen.
Mit Soundtrap hat sich Spotify im vergangenen Herbst dann ein Online-Aufnahmestudio hinzugekauft. Damit können Musiker ihre Lieder direkt beim Streamer aufnehmen, ähnlich wie es Netflix mit selbstproduzierten Filmen tut.