Nationalrätin Edith Graf-Litscher von der SP hat ihren Kollegen im Parlament «digitale» Nachhilfestunden empfohlen. Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) warf sie die Frage in den Raum, ob die Schweiz «fit genug für die Technologien der Zukunft ist».
Mit der SP-Politikerin und Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe für Digitale Nachhaltigkeit «Parldigi» diskutierte unter anderem Abraham Bernstein, Director Digital Society Initiative der Universität Zürich.
Bernstein, Professor für Informatik, gab Edith Graf-Litscher recht, dass die Politik noch viel Aufholbedarf habe: «Es braucht im Bereich von KI viel mehr Sensibilisierung, damit auch Investitionen vernünftig getätigt werden.» Sonst könne man weder die Chancen der digitalen Revolution nutzen noch deren Probleme lösen, stellte Abraham Bernstein fest.
An der Paneldiskussion nahmen auch Nicolas Capt, Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf neue Technologien, Dalith Steiger, Co-Gründerin und Managing Partner SwissCognitive – The Global AI Hub, sowie Benedikt Würth, Ständerat und Präsident der Kantonsregierungen, teil.
Edith Graf-Litscher forderte von den Parlamentariern, dass man Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung «unabhängig von jeglichen Parteigrenzen anpacken und endlich ernst nehmen muss». Hierfür sei eine «Weiterbildungsoffensive für das Parlament nötig», verlangte die engagierte Nationalrätin an der Veranstaltung, die «Parldigi» zusammen mit «digitalswitzerland» organisert hatte.
Auf die «digitalen Risiken» ging Ständerat Benedikt Würth ein, der die Frage stellte, ob die Schweiz bereit sei, die Branche zu regulieren, wenn dies notwendig werde. Eine mangelnde Regulierung von KI-Technologien kann laut Würth zum Beispiel zu Verstössen im Menschen- oder Kriegsrecht führen. «Nur mit klaren Regeln kann man Missbräuche verhindern und den KI-Mehrwert forcieren», sagte der Ständerat vor den Gästen im Netzwerkclub Clé de Bern.