Insgesamt 12 kommerzielle und 9 komplementäre Lokalradios sowie 13 Regionalfernsehsender profitieren derzeit neben der SRG von den Billag-Gebühren. Dazu zählt Somedia mit den regionalen TV- und Radiostationen in der Südostschweiz.
Vor diesem Hintergrund bezieht Andrea Masüger, CEO von Somedia, gegenüber dem Klein Report Stellung zu «No-Billag». Zudem erklärt er, welche Auswirkungen der Wegfall der Gebühren auf das Churer Medienunternehmen und auf die Medienvielfalt generell haben könnte.
Wie stehen Sie als Repräsentant von Somedia zur «No-Billag»-Initiative?
Andrea Masüger: «Aus Sicht von Somedia hätte die Annahme dieser Initiative einen Wegfall des Gebührensplittings für regionale Radio- und TV-Stationen zur Folge. Für unsere elektronischen Medien im Berggebiet wäre dies noch dramatischer als für jene im Unterland, weil wir aus topografischen Gründen überdurchschnittlich hohe Verbreitungskosten haben.»
Welche Folgen hätte die Annahme von «No-Billag» aus Ihrer Sicht für private Medienunternehmen ganz generell?
Masüger: «Für Medienhäuser mit Radio- und TV-Angebot würde die Refinanzierung ihrer Sender schwieriger.»
Wie schätzen Sie die Auswirkungen einer Annahme von «No-Billag» auf die Medienvielfalt ein?
Masüger: «Es ist davon auszugehen, dass einzelne Radio- und TV-Sender verschwinden würden, wenn der Bund nicht eine alternative Finanzierung ermöglichen würde. Das wäre sicher nicht im Sinne der Medienvielfalt.»
Angenommen, «No-Billag» würde abgelehnt: Müsste dann dennoch eine Neuverteilung der Gebührengelder stattfinden?
Andrea Masüger: «Eine Ablehnung von `No-Billag` würde nicht heissen, dass Volk und Stände generell mit der SRG-Politik einverstanden sind, sondern lediglich, dass man Gebühren zur Finanzierung von Radio und TV akzeptiert. Damit müsste die Diskussion offen werden für die Frage, ob die Privaten vom Gebührenkuchen nicht etwas mehr erhalten sollten, zumal die SRG heute ja sehr aufwendig und teuer produziert und sicher noch Sparpotenzial hätte.»