Verleger Urs Gossweiler ist mit seinem Mikrozeitungskonzept in der Innerschweiz gescheitert: Der Verwaltungsrat der ONZ Obwalden und Nidwalden Zeitung AG hat entschieden, das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen zu schliessen und die Liquidation einzuleiten.
«Im Inserate- und Abonnentenmarkt verlief die Entwicklung zu langsam, als dass die Zeitung wirtschaftlich hätte überleben können», begründete der Verwaltungsrat das sofortige Aus für das Regionalblatt. Da sich auf der Einnahmenseite eine «Trendumkehr zum Positiven» trotz zahlreicher Massnahmen in den Bereichen Marketing, Preissetzung, Werbung und Personal nicht abgezeichnet habe, halte es der Verwaltungsrat nicht mehr für zielführend, weiterhin in die ONZ zu investieren.
Wie am Donnerstagvormittag bekannt wurde, erscheint bereits am Freitag, 2. März, die letzte gedruckte Ausgabe. Zugleich werden auch sämtliche Onlinekanäle abgeschaltet. «Den 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ONZ wurde auf Ende Februar gekündigt», teilen die Verantwortlichen mit. Der Verwaltungsrat habe die Kündigungen am Mittwochmorgen ausgesprochen und den Angestellten zugesichert, sämtliche vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen.
Die «Obwalden und Nidwalden Zeitung» zählte zuletzt mehr als 3000 Abonnenten, welche die Berichterstattung zweimal in der Woche in der gedruckten Ausgabe mitverfolgten. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, eine Rückzahlung «für nicht vollständig erbrachte Leistungen» anzufordern. Zusätzlich erreichte die ONZ jeden Monat über 30 000 Onlinenutzerinnen und -nutzer, die sich auf den verschiedenen Kanälen über das Geschehen in den beiden Kantonen informierten. Die im vergangenen Spätherbst lancierten Apps wurden gemäss Verlag 1500 Mal heruntergeladen.
Am 20.5.2010: Andy Lehmann ab November im Verwaltungsrat der Gossweiler Media
Am 24.9.2008: Publicitas Forum 08: Neue Breitseite von Urs Gossweiler gegen Tamedia