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Donnerstag
31.03.2022

Werbung

Wer reklamiert, muss gut begründen...

Wer reklamiert, muss gut begründen...

Vor nur drei Jahren noch gab es kaum Reklamationen gegen Werbung. 2021 mit über hundert Beschwerden geht bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLK) dagegen als Rekordjahr in die Bücher ein.

Neu ist auch, dass sich die Beschwerden recht gleichmässig über die Branchen verteilen. Mit je knapp 10 Prozent teilten sich die Bereiche Pharma/Gesundheit sowie Unterhaltungselektronik/Foto im vergangenen Jahr die Spitzenränge, gefolgt von den Branchen Nahrungsmittel/Lebensmittel, Haus/Garten sowie Versandhandel. 

Niemanden wunderts, dass der Bereich Freizeit/Touristik/Hotel/Restaurant, der 2019 fast jede fünfte Beschwerde auf sich zog, in Corona-Zeiten auf 6 Prozent zusammengeschrumpft ist.

2021 wurden 45 Prozent der Beschwerden gutgeheissen, was dem Schnitt der letzten Jahre entspricht.

«Seit 2020 die elektronische Beschwerdeeinreichung über die Website der SLK eingeführt wurde, hat sich die Zahl der ungenügend begründeten Beschwerden vermehrt», schreibt die Kommission am Mittwoch weiter. 

Wer reklamiert, muss klar benennen können, was er oder sie genau am Werbemittel als unlauter empfindet. Das steht bereits im Gechäftsreglement, Artikel 13. Pauschale Vorwürfe wie zum Beispiel eine Firma betreibe Green-Washing oder moralische Zeigefinger bei legalen Verhaltensweisen genügen der Lauterkeitskommission nicht, um aktiv zu werden.

Auch fürs Tagesgeschäft von Medienschaffenden gibt es Neuigkeiten von der SLK: Die SLK hat nämlich den bisherigen Grundsatz Nr. B.15 «redaktionell überarbeitet», wie es heisst. «Zur Klarstellung der besonderen Anforderungen an das Trennungsgebot zwischen redaktioneller Information und kommerzieller Kommunikation wurden die entsprechenden Bestimmungen in einen eigenständigen Grundsatz Nr. B.15a überführt.»

«Bei der Behandlung der mutmasslichen Verstösse gegen die Grundsätze der Lauterkeit beeindruckt mich, mit welch hoher Fachkompetenz in den Kammern und im Plenum die Beschwerden diskutiert werden», lobt SLK-Präsident und Mitte-Nationalrat Philipp Kutter im Tätigkeitsbericht sein Team.

«Ohne das unentgeltliche Engagement und die hohe Fachkompetenz der Kammermitglieder sowie der Expertinnen und Experten aus Werbung, Medien, Recht, Behörden, Wirtschaft und Konsumentenorganisationen wäre das nicht möglich.»