Eliane Gräser, Projektleiterin Unternehmenskommunikation bei Tamedia, spricht über die Gründe für die Beteiligung des Verlagshauses an der Scoup AG und den Nutzen, den Tamedia sich davon erhofft.
Klein Report: Wieso hat sich Tamedia entschieden, sich an der Aktionsplattform scoup.ch zu beteiligen?
Eliane Gräser: Wir sehen scoup.ch als attraktive Plattform in einem schnell wachsenden Markt, weshalb wir uns in Zusammenarbeit mit dem Onlinemodeportal FashionFriends zur Lancierung einer eigenen Aktionsplattform entschieden haben.
Klein Report: Will Tamedia damit neue Stärken ausserhalb des Medienbusiness aufbauen?
Gräser: Tamedia will strategiegemäss in neue Onlineprojekte investieren. Neben den klassischen Newsportalen sind wir auch im Bereich der Rubrikenplattformen bereits stark engagiert. Zudem sind wir mit 75 Prozent am Service- und Verzeichnisportal search.ch beteiligt und werden 49 Prozent an der Terminkoordinations-Plattform Doodle übernehmen, sofern die Weko dem zustimmt. Die Lancierung der Aktionsplattform scoup.ch ist ein konsequenter nächster Schritt.
Klein Report: Erhofft sich Tamedia, dass scoup.ch - das den Werbetreibenden als Werbeplattform angepriesen wird - auch einen positiven Einfluss auf die Werbung in den Print- und Onlinemedien hat?
Gräser: Scoup.ch ist ein eigenständiges Produkt. Es ist nicht unser Ziel, via scoup.ch neue Kunden für die Print- und Onlinemedien des Verlagshauses zu gewinnen. Tamedia bietet aber reichweitenstarke Medien, in denen die Aktionen von scoup.ch beworben werden. Das ist für die Kunden von scoup.ch sehr interessant.
Klein Report: Welche Synergien zwischen Scoup AG und Tamedia werden genutzt?
Gräser: Die Mitarbeitenden der Scoup AG haben Büroräumlichkeiten an der Werdstrasse bezogen. Die Technologie der Plattform wird zusammen mit dem Partner FashionFriends betrieben.
Klein Report: Ist die Beteiligung ein kurzfristiges Experiment?
Gräser: Der Aufbau des aktuell rund 20-köpfigen Teams zeigt, dass Tamedia bereit ist, längerfristig in das Portal zu investieren. Bis Ende Jahr sollen durch die Lancierung von scoup.ch rund 25 Vollzeitstellen geschaffen werden.