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Freitag
20.02.2015

Medien / Publizistik

Auf Relimi werden DVDs und CDs getauscht

Auf Relimi werden DVDs und CDs getauscht

In einem Rundmail an alle User kündigen die Plattformbetreiber die Einstellung der Schweizer Internettauschbörse relimi.com per Ende März an: «Grund ist, dass wir uns nach mehreren Schreiben und Jahren der Auseinandersetzung mit der Finma geschlagen geben müssen», heisst es darin. «Für die Finma gilt Relimi als Finanzintermediär gemäss Geldwäschereigesetz, weshalb wir das Modell wie heute nicht mehr weiterführen dürfen. Eine Unterstellung unter das Bankengesetz möchte man uns ebenfalls aufzwingen, aufgrund der `Entgegennahme von Publikumseinlagen`.»

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) bestätigt auf Anfrage des Klein Reports, dass die Geschäftstätigkeit von Relimi Gegenstand einer Vorabklärung war. Relimi verfüge weder über eine Bewilligung der Finma, noch sei sie einer Selbstregulierungsorganisation angeschlossen.

Für die Relimi-Verantwortlichen ist jedoch just ein solches «Beitrittsgesuch bei einer `Selbstregulierungsorganisation` mit zu viel Bürokratie verbunden. Wie andere Plattformen (wie etwa www.exsila.ch; Anm. d. Red.), die ähnlich wie unsere aufgebaut sind, die Umgehung schaffen, wollte man uns leider bei der Finma nicht mitteilen», meint das relimi.com-Team weiter. Die Finma will sich nicht weiter zu den Vorabklärungen äussern und auch das angriffig verfasste Relimi-Rundschreiben nicht kommentieren.

Relimi.com wurde im Jahre 2011 mit dem Zweck gegründet, eine kostenlose Tauschplattform im Internet für alle Tauschfans anzubieten. Alte CDs, Bücher oder DVDs werden online verkauft, wobei die Ware den Besitzer nicht gegen Geld, sondern gegen eine virtuelle Währung (namens Relimi) wechselt.

Mit diesen Relimis kann man dann wiederum Artikel von anderen Benutzern erwerben. Dies hat den Vorteil, dass man einerseits kein Geld investieren muss, andererseits aber die Möglichkeit hat, seine alten Games, CDs und DVDs loszuwerden. Gemäss Relimi hat die Finma just diesen Punkt nicht verstanden: «Bei uns kann man lediglich Punkte kaufen und diese nie mehr in Geld umwandeln», heisst es im Rundschreiben weiter. «Deshalb sind wir aus unserer Sicht kein Finanzintermediär. Aber nach Androhung von Haftstrafen bis zu 3 Jahren und Geldbussen von bis zu 500 000 Franken haben wir uns schweren Herzens für die Schliessung der Plattform entschieden.»