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Samstag
16.01.2021

Digital

Threema: Vom Küchentisch in Zürich in die Handys rund um den Globus....

Threema: Vom Küchentisch in Zürich in die Handys rund um den Globus....

Es kommt Bewegung in den Markt der Internet-Messenger. Seit der Marktführer Whatsapp seine AGB bezüglich Datenschutzrichtlinien geändert hat, können die Konkurrenten des Dienstes überdurchschnittlich zulegen.

Insbesondere der Schweizer Messengeranbieter Threema konnte seit dem 8. Januar die täglichen Download-Zahlen «vervielfachen».

In den App-Stores in Deutschland, der Schweiz und Österreich sei Threema inzwischen auf Platz 1 der App-Charts der Bezahl-Apps, teilt ein Sprecher mit.

Threema betreibt eigene Server an zwei voneinander unabhängigen Standorten in der Schweiz und bezeichnet sich auf seiner Webseite als «echtes Schweizer Unternehmen» mit den damit verbundenen typischen Eigenschaften: Präzision, Zuverlässigkeit und Diskretion.

Begonnen hat die Erfolgsstory am Küchentisch einer kleinen Dreizimmerwohnung in Zürich. Heute ist Threema in Pfäffikon SZ zuhause.

Aber nicht nur die Schweizer aus Schwyz konnten in den letzten Tagen profitieren. Ähnliche Meldungen gab es von Telegram aus der Küche der Gebrüder Durow in Russland. Heute arbeitet das Entwicklungsteam von Telegram in Dubai sowie auf «digitaler Nomadenschaft».  

Auf der Plattform von Telegram erklärte Chef Pawel Durow am Mittwoch, in der ersten Januarwoche habe Telegram die Marke von 500 Millionen monatlich aktiven Nutzern überschritten. Allein in den letzten 72 Stunden seien 25 Millionen neue Nutzer bei Telegram eingestiegen. Im Vergleich zu 2020, wo sich täglich 1,5 Millionen neue Nutzer anmeldeten, sei dies «ein signifikanter Anstieg».

Diese neuen Nutzer kommen aus der ganzen Welt – 38 Prozent aus Asien, 27 Prozent aus Europa, 21 Prozent aus Lateinamerika und 8 Prozent aus dem Nahen Osten und Afrika.

Der dritte Gewinner dank der neuen AGBs von Whatsapp ist Signal aus den USA. Dieser Dienst konnte vor allem dank einer Empfehlung durch Elon Musk profitieren. Der Tesla-Chef schrieb am vergangenen Donnerstag auf Twitter: «Use Signal».

Das hat zwar zuerst die Aktien einer gar nicht gemeinten Firma in den Himmel geschickt, nämlich Signal Advance, ein Unternehmen, das Medizingeräte herstellt. Danach gingen aber auch die Signal-Server für die Anmeldung neuer Kunden unter dem Ansturm immer wieder in die Knie.

Trotz diesen Veränderungen ist Whatsapp mit mehr als zwei Milliarden Anwendern immer noch der weltweit erfolgreichste Dienst, gefolgt vom Facebook-Messenger (1,3 Milliarden) und dem chinesischen Dienst WeChat (1,1 Mrd.).