Der Tessiner Journalist Filippo Rossi ist zusammen mit seinem italienischen Kollegen Roberto di Matteo und dem lokalen Reporter Jesus Medina in Venezuela beim Besuch einer Haftanstalt in Tocorón festgenommen worden. Die drei sollen «nicht genehmigte audiovisuelle Geräte» mitgeführt haben.
Rossi ist als freier Journalist tätig und schreibt regelmässig für den «Corriere del Ticino», wie das Blatt am Sonntag auf seiner Webseite mitteilte. Zusammen mit di Matteo und Medina habe er zum Zeitpunkt seiner Verhaftung an einer Recherche für die Rubrik «Die Augen des Krieges» für die Online-Ausgabe der italienischen Tageszeitung «Il Giornale» gearbeitet.
Teil dieser Recherche sei der Besuch des für seine prekären Zustände bekannten Gefängnisses Centro Penitenciario de Aragua in der Stadt Tocorón gewesen. Beim Versuch, die Haftanstalt zu betreten, seien die drei Reporter festgenommen worden.
Der Nationale Journalistenverband Venezuelas (SNTP) teilte am Samstag auf Twitter mit, dass die Verhafteten beschuldigt werden, «nicht genehmigte audiovisuelle Geräte» mitgeführt zu haben. Vertreter des Verbandes reisten daraufhin nach Tocorón, um den Zustand der drei Männer zu überprüfen.
Ihnen gehe es soweit gut, Anzeichen für Folter gebe es keine, so der Verband in einem weiteren Tweet. Dies bestätigt auch Roberto di Matteos Schwester in einem Facebook-Eintrag, in dem sie schreibt, dass ihr Bruder «in Ordnung» sei. Filippo Rossis Familie ist laut dem «Corriere del Ticino» über seine Situation informiert.