Sie hacken, knacken Systeme und angeln nach verschlüsselten Dokumenten. Nur die 20 besten IT-Jungtalente haben die Qualifikationsphase für das Schweizer Finale in Sursee überstanden. Dort werden die Hacker sich gegenseitig duellieren, um einen der zehn begehrten Plätze zu ergattern, die zur Teilnahme an der «European Cyber Security Challenge 2017» berechtigen.
Aus 250 wurden 20: Der Verein Swiss Cyber Storm verkündete am Mittwoch die Rangliste der Online-Qualifikation für das Schweizer Finale in Sursee. Vom 1. bis 3. September 2017 werden sich in der Stadt am Sempachersee die zehn besten Junior- und zehn besten Senior-Hacker in den jeweiligen Kategorien messen.
Wie der Verein weiter schreibt, werde sich «in der dortigen Ausscheidung das zehnköpfige Team» formen, das die Schweiz am Europafinale im spanischen Málaga vertreten wird. Hack-Jungtalent und Qualifikant Anthony Schneiter erklärte: «Wir übersteigen bei gewissen Themenkomplexen ein universitäres Niveau. Eine intensive Vorbereitung in technischen sowie nicht-technischen Sicherheitsbereichen ist unabdingbar.»
Die 15 teilnehmende Länder umfassende «European Cyber Security Challenge» wird durch die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) koordiniert. Mit der Veranstaltung, die im November in Málaga stattfinden wird, soll «aktiv gegen den Fachkräftemangel» im IT-Sicherheitsbereich vorgegangen werden.
Bernhard Tellenbach, Präsident der Schweizer Länderorganisation Swiss Cyber Storm, unterstrich diese Aspiration: «Eine kürzlich veröffentlichte Studie geht von über 300 000 fehlenden Fachkräften in Europa bis im Jahr 2022 aus.» Darum werde der Hackerwettbewerb von «diversen Sponsoren» und der Melde- und Analysestelle des Bundes (MELANI) gestützt.