Das Bundesamt für Kultur (BAK) will den Spielfilm «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond bei der Academy of Motion Picture, Arts and Sciences in Hollywood in der Kategorie «International Feature Film» einreichen.
Die Academy veröffentlicht voraussichtlich am 9. Dezember die Short List und am 15. März 2021 die fünf für den besten fremdsprachigen Film nominierten Filme. Die 93. Verleihung der Oscars findet am 25. April 2021 im Dolby Theatre in Los Angeles statt.
«Schwesterlein» feierte im Februar 2020 an der Berlinale Weltpremiere und wird ab Donnerstag, 3. September, in den Kinos der Deutschschweiz zu sehen sein.
Die Geschichte handelt von einem symbiotischen Zwillingspaar. Lisa, einst brillante Theaterautorin, gibt für den an Leukämie erkrankten Zwillingsbruder alles auf. Für den Film standen Lars Eidinger und Nina Hoss erstmals gemeinsam vor der Kamera.
Die beiden Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond meinen zu ihrer Idee: «Durch diese absolute Liebe zum Theater, die unseren Figuren innewohnt, drückt der Film auf seine Weise die Unentbehrlichkeit des Traums als Fluchtmöglichkeit vor dem Realen aus.»
Die Jury des BAK meinte: «Einfühlsam und ohne Sentimentalität verdichten die beiden Regisseurinnen die Geschichte einer ungewöhnlichen Geschwisterbeziehung zu einem universellen Drama über Familie, Sterben und Verantwortung sowie über die existenzielle Kraft der Kunst. Getragen von einem herausragenden Schauspiel vermittelt die authentische Inszenierung trotz aller Verletzlichkeit Hoffnung und bewegt damit auch ein internationales Publikum.»
Produziert wurde «Schwesterlein» von Ruth Waldburger mit ihrer Firma Vega Film, in Koproduktion mit RTS, SRG SSR, ARTE, mit Unterstützung des Bundesamts für Kultur sowie weiteren Förderstellen.
Chuat und Reymond, die sich seit der Primarschulzeit kennen und seither als verschworenes Duo in Theater und Film zusammenarbeiten, haben 2010 ihren ersten Spielfilm, «La petit chambre», gedreht. Sie wurden dafür mit zwei «Quartz» des Schweizer Filmpreises ausgezeichnet. Bereits «La petit chambre» ging als Schweizer Beitrag ins Oscar-Rennen, kam aber in Hollywood nicht weiter.
Am erfolgreichsten von den Schweizer Entsendungen für den besten ausländischen Spielfilm hat sich in den letzten Jahren «Der Kreis» im internationalen Wettbewerb bewähren können. Der Film von Stefan Haupt schaffte es 2014 in die Shortlist.
«Wolkenbruch» von Michael Steiner war dies im letzten Jahr nicht vergönnt, obwohl die Werbung in den USA von den Produzenten mit 250‘000 Franken unterstützt worden ist, wie der Klein Report weiss.