Die schwedische Justiz stellt die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Julian Assange ein. Für eine Verurteilung sei die Beweislage zu dünn, begründete die Behörde die Einstellung des Verfahrens.
Zwar habe die Klägerseite eine «glaubwürdige und zuverlässige Version der Ereignisse» vorgelegt, sagte laut BBC die Direktorin der schwedischen Ermittlungsbehörden Eva-Marie Persson. Insgesamt aber reiche die Beweislage nach fast zehn Jahren nicht mehr für eine Anklage aus. Die Strafermittlungen würden daher nicht weitergeführt.
Dem Wikileaks-Gründer war vorgeworfen worden, im Sommer 2010 eine schlafende Frau vergewaltigt zu haben. Laut Julian Assange hat es sich um «einvernehmlichen» Sex gehandelt.
Eine Auslieferung in die USA zumindest via Schweden ist mit der Verfahrenseinstellung nun vom Tisch. Doch liegt bei den britischen Behörden ein Auslieferungsantrag der US-Justiz, über den im Frühjahr 2020 verhandelt werden soll.
Seit April sitzt Julian Assage in einem britischen Gefängnis, nachdem ihm die ecuadorianische Regierung das Botschaftsasyl entzogen hatte. In den USA drohen dem Wikileaks-Protagonisten bis zu 175 Jahre Haft.