Auch dieses Jahr sind wieder die «Schnüffler des Jahres» ausgezeichnet worden: Luftwaffenchef Hansruedi Fehrlin, Santésuisse und die Stadtpolizei Zürich haben die Betonpokale Big Brother Awards 2004 erhalten. Alle drei Ausgezeichneten sind gemäss den Initianten, die sich «gegen Überwachung und Kontrolle» engagieren, mit dem Datenschutz besonders leichtfertig umgegangen.
Korpskommandant Hansruedi Fehrlin erhielt in der Kategorie Staats-Award für den Einsatz von Überwachungsdrohnen einen Big Brother Award. Der Verband der Krankenversicherer der Schweiz, Santésuisse, bekam in der Kategorie Business Award den Hauptpreis. Santésuisse wurde wegen des neuen Tarifsystems Tarmed kritisiert, das die Schaffung des «gläsernen Patienten» begünstige. Der neue Arbeitsplatz-Award ging an die Stadtpolizei Zürich, die 2003 heimlich den E-Mail-Verkehr von einigen Angestellten überprüft habe. Einen positiven Preis, einen Winkelried-Award, erhielt der Berner Rechtsanwalt Daniele Jenni, der sich für Personen einsetzte, die Ende Januar an der Anti-WEF-Demonstration in Landquart fichiert worden waren. Die fünfte Vergabe der Big Brother Awards fand am Samstagabend am Festival «pulp - plattform für digitale kultur» in der Steeltec-Halle in Emmenbrücke statt.
Sonntag
17.10.2004