Das Schlichtungsverfahren zwischen dem Waadtländer Staatsrat Pascal Broulis und dem «Tages-Anzeiger» ist endgültig gescheitert. Das vermeldet Keystone-SDA.
Broulis hatte im Februar eine Zivilklage wegen Persönlichkeitsverletzung gegen den Westschweiz-Korrespondenten Philippe Reichen des «Tages-Anzeigers» eingereicht. Die Ehrverletzungsklage richtet sich gegen mehrere Artikel, welche die Steuererklärungen des Waadtländer Finanzdirektors in Zweifel gezogen hatten.
Broulis verlangt darin eine Genugtuungszahlung von 75'000 Franken, die Entfernung der beanstandeten Artikel aus dem Internet und dem Archiv sowie die Publizierung des Gerichtsurteils.
Nach dem Scheitern der Schlichtung müssen jetzt die Gerichte entscheiden. «Wir werden eine Klage einreichen, das heisst, das Gericht soll einen Entscheid fällen», sagte der Anwalt von Broulis, Alexandre Curchod, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Ein erster Schlichtungsversuch zwischen den beiden Parteien war am 9. April gescheitert. Danach wurde beschlossen, das Verfahren für einen Monat auszusetzen und sich unter Anwälten zu treffen, um eine Lösung zu finden.
Aber auch das hat nicht geklappt. Patrick Matthey, Leiter Kommunikation bei Tamedia, bestätigt gegenüber dem Klein Report am Dienstag das endgültige Scheitern der Verhandlungen. Auf Details wolle er aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingehen. Man müsse jetzt erst die Klageschrift abwarten.