Nach dem Abgang des «Arena»-Moderators Jonas Projer schlagen die Wellen hoch. Denn das SRF verliert, so macht es den Eindruck, am Laufband seine Vorzeigegesichter. Roman Kilchsperger mit gräuschvollem Abgang zu Teleclub, Urs Gredig, der zu CNN Money Switzerland wechselte, und Steffi Bucheli, die bei MySports anheuerte.
Dazu kommen Abgänge hinter den Kulissen, wie der von Marius Born, Leiter des Bereichs Dokumentarfilm und Reportage.
Diejenigen, die bleiben, scheinen unter dem Betriebsklima zu leiden, wie Francesco Benini von der «NZZ am Sonntag» unter dem Titel «Bloss weg hier» konstatiert: «In der Kritik steht die Betriebskultur, die von SRF-Chef Rudolf Matter und Programmleiter Hansruedi Schoch geprägt worden ist.» Es sei schwierig, jemanden zu finden, der sich positiv zu diesem Thema äussere.
Jetzt hofft man am Leutschenbach auf den Antritt der designierten Chefin Nathalie Wappler. Ihre vordringlichste Aufgabe wird es sein, eine andere Betriebskultur hinzubekommen, wie Benini schreibt.
Dafür müssen aber noch manche Köpfe rollen. Denn Matter & Co. ging es hauptsächlich um die Absicherung der eigenen Macht, was eine Grundhaltung im Haus von Argwohn und Distanz geprägt habe, wie ein Journalist gegenüber der NZZaS sagt.
SRF-Sprecher Wyss wiegelt ab: «Wenn SRF-Mitarbeitende von anderen Medienhäusern attraktive Angebote erhalten, ist das in erster Linie auch ein Kompliment für SRF.» Einzelne Wechsel seien zwar bedauerlich, aber nichts Aussergewöhnliches, wird Wyss von der NZZaS zitiert.