Vor der dritten Ausgabe seiner Talkshow hatte Roger Schawinski in der «Sonntagszeitung» passend zum Gespräch mit der St. Galler Regierungsrätin und vermeintlichen «Hooligan-Bekämpferin» Karin Keller-Sutter über Fussballfans geschimpft, sie als «kriminelle Inländer» bezeichnet und behauptet, dass in den Schweizer Stadien «unbeteiligte Besucher routinemässig belästigt und zusammengeschlagen» werden, «einige bis hin zur Schwerstinvalidität».
Falls die bissige Kolumne dazu gedacht war, die Aufmerksamkeit aller Sportinteressierten auf seine Talkshow «Schawinski» zu lenken, ist der Trick deutlich misslungen. Das am Montagabend ausgestrahlte 30-minütige Expertengespräch zwischen Roger Schawinski und Karin Keller-Sutter zu den Themen Hooliganismus und Ausländerpolitik erreichte 17,2 Prozent Marktanteil - ein neuer Minusrekord. Insgesamt verfolgten 115 000 Zuschauerinnen und Zuschauer, wie Schawinski auch Talkgast Nummer 3 regelmässig unterbrach und nie eine vernünftige Gesprächskultur ermöglichte.
Wie schrieb Roger Schawinski doch am Sonntag in seiner Kolumne: «Der von Bundesrat Ueli Maurer geleitete runde Tisch `Gegen Gewalt im Sport` wurde letzte Woche nach vierjährigem ergebnisarmem Palaver eingemottet.» Bleibt abzuwarten, wie lange das Publikum noch Schawinskis ergebnisarmen Palaver ertragen muss.