Die «Schaffhauser AZ» erhält zu ihrem 90. Geburtstag ein aufgefrischtes Layout.
Die 1918 erstmals unter dem Titel «Arbeiter-Zeitung» erschienene Zeitung kommt neu mit einem luftigeren und farbigeren Erscheinungsbild daher, teilte der Verlag am Donnerstag mit. Seit zehn Jahren erscheint das 1968 zur «Schaffhauser AZ» umgetaufte Blatt als Wochenzeitung.
Es war eine Reaktion auf den Abgang der grössten Inserenten, Coop und Denner. Inzwischen decken Spenden, die ein Gönnerverein sammelt, ein eventuelles jährliches Defizit. Nach Angaben der AZ vom Donnerstag lag das Defizit 2007 bei gut 15 000 Franken. Durchschnittlich seien es etwa zwei Prozent der Einnahmen, die über Spenden hereinkämen.
Entstanden war die «Arbeiter-Zeitung» als Reaktion auf den Generalstreik: Sozialdemokraten und Gewerkschaften wollten eine eigene Zeitung. Dabei stand die AZ damals den Kommunisten nahe.
Einer ihrer bekanntesten Redaktoren war Walter Bringolf. Ihm verweigerte die Bundesversammlung 1959 die Wahl zum Bundesrat. Sie zog ihm den Basler Hanspeter Tschudi vor, weil sie Bringolfs kommunistische Vergangenheit schreckte. Damals war er aber bereits Schaffhauser Stadtpräsident und SP-Nationalrat. Bis 1999 war auch der heutige SP-Nationalrat und ehemalige SPS-Präsident Hans-Jürg Fehr AZ-Redaktor. Er ist heute noch Verwaltungsratspräsident der AZ-Verlags AG.
Die «Schaffhauser AZ» hat wirtschaftlich turbulente Zeiten hinter sich. Wenige Jahre nach ihrer Gründung konnte sie mitten in der Schaffhauser Altstadt zwei stattliche Liegenschaften kaufen, in denen sie heute noch arbeitet.
In den 1930er-Jahren stand sie aber kurz vor dem finanziellen Aus. Damals hat sie ein spontan gewährtes, persönliches Darlehen eines bürgerlichen Politikers gerettet. Heute ist die «Schaffhauser AZ» nicht mehr parteigebunden, steht aber nach eigener Definition «links von der Mitte».