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Montag
09.03.2015

Marketing / PR

SBB-Ausschreibeverfahren in der Kritik

SBB-Ausschreibeverfahren in der Kritik

Die SBB und der Bund Schweizer Werbeagenturen (bsw) haben vereinbart, sich am runden Tisch zu treffen, um das Vorgehen der SBB bei öffentlichen Auftragsausschreibungen zu besprechen.

Der bsw hatte die Ausschreibung der SBB zur «Weiterentwicklung SBB Dachkommunikation» öffentlich kritisiert. Diese fordere Agenturen auf, gratis für den Bund zu arbeiten, genährt von der Hoffnung, in einer zweiten Runde ihre Arbeiten persönlich präsentieren zu dürfen.

«Die SBB verlangt, dass bis am 23. März neben den üblichen Referenzen vollständige kostenlose Präsentationen, inklusive Kreativkonzept mit Umsetzungen und verbindlichen Offerten eingereicht werden», monierte der bsw.

Gemäss der Empfehlung des Kommunikationsverbands sollen sich Agenturen in einer ersten Phase aber mit einer Agenturpräsentation, Richtungsofferten und dem Aufzeigen von Kompetenzen bewerben können.

«Wir haben mit etwas Irritation zur Kenntnis genommen, dass der bsw unter anderem ihre Mitglieder sowie offenbar die Fachmedien mit einer aus unserer Optik einseitigen Stellungnahme über die Ausschreibungspraxis der SBB informiert hat», sagte SBB-Medienchef Stephan Wehrle dem Klein Report zur Medienmitteilung des bsw.

Die SBB weist die Vorwürfe zurück: «Seit dem 11. Februar 2015 schreibt die SBB die Weiterentwicklung ihrer Dachkommunikation öffentlich aus. Die Ausschreibung endet am 23. März 2015. Die besten fünf Angebote werden zur Präsentation am 16. und 17. April eingeladen und erhalten eine Vergütung in Höhe von CHF 10 000. Jede Agentur kann selber entscheiden, ob sie an der Ausschreibung teilnimmt und in welchem Umfang sie ein Angebot einreicht», beschreibt Wehrle das Ausschreibungsverfahren und bezeichnet das Vorgehen der SBB als transparent. Es entspreche dem Vorgehen des öffentlichen Beschaffungsrechtes.

Den zweiten Kritikpunkt des bsw, alle teilnehmenden Agenturen müssten das Nutzungsrecht an ihren Einreichungen an die SBB abtreten, verneint Wehrle: «Nur die Nutzungsrechte für das final ausgewählte Konzept gehen an die SBB über.»

Die Uneinigkeiten darüber, wie viel Arbeit die Agenturen bereits in der ersten Runde einer Ausschreibung leisten müssen, diskutieren der Verband und das Bahnunternehmen nun gemeinsam. Dazu bsw-Geschäftsführer Peter Leutenegger zum Klein Report: «Wir sind mit der SBB in Kontakt. Wir werden nächste Woche zusammensitzen und das Thema besprechen.»