Nicht nur Pendler kennen das bunte Magazin der SBB, das in den Schweizer Bahnhöfen regelmässig aufliegt. Auch Reisende greifen gerne zu «Via», um unterhaltsame Geschichten rund ums Bahnreisen zu lesen.
Seit gut zehn Jahren wird «Via» von der Zürcher Agentur Infel für Corporate Publishing und Content Marketing rund um Gaston Haas und Beni Spirig gemacht. Laut einem Insider «macht das Team einen hervorragenden Job.» Auch Infel hat sich am Pitch teilgenommen, den die SBB Kommunikation diesen Sommer für das Magazin ausgeschrieben hat.
Die Würfel sind zwar gefallen, doch die SBB Kommunikation will noch nicht sagen, wer den Pitch gewonnen hat. SBB-Mediensprecherin Franziska Frey gegenüber dem Klein Report: «Der Entscheid wird in den nächsten Wochen publiziert, vor der Publikation äussern wir uns nicht dazu.»
Auch nicht auf die weiteren Fragen des Klein Reports, wie viele Firmen sich beim Pitch beteiligt haben, ob auch ausländische Firmen darunter waren und ob Infel in den letzten Jahren einen guten Job gemacht hat.
Spannend ist, dass es durchaus Agenturen gab, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht beim Pitch mitgemacht haben. Ein Insider gegenüber dem Klein Report: «Die SBB rechnet knallhart. Da gibt es für eine Agentur kaum mehr Spielraum. Man muss jederzeit verfügbar sein und der Ertrag wiederspiegelt den immensen Aufwand überhaupt nicht.»
Ein Fall also für eine ausländische Agentur, die anders rechnen kann als eine schweizerische Agentur. Der Insider: «Das kann sich eine SBB nicht leisten. Dieser Auftrag darf aus Prestigegründen nicht ins Ausland vergeben werden.»
Und so hofft Infel in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, dass sie den Auftrag bekommt. Für Infel spricht die jahrelange gute Zusammenarbeit mit der SBB, dagegen vielleicht, dass die SBB «Via» einen frischeren, frecheren Touch verleihen will.