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Sonntag
30.08.2015

Kino

Samir auf Oscar-Kurs.

Samir auf Oscar-Kurs.

Der Film «Iraqi Odyssey» von Samir vertritt die Schweiz an den Oscars 2016. Die Wahl wurde im Rahmen des Open Air Kino in Delsberg bekanntgegeben. Das Bundesamt für Kultur (Bak) hat den Film bei der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood in der Kategorie «Bester fremdsprachiger Kinofilm» eingereicht. Er erhält eine finanzielle Unterstützung von der Stadt Delsberg (10 000 Franken) für die Promotion des Films in Los Angeles.

Der 1955 in Baghdad geborene Schweizer Regisseur Samir meint nach der Bekanntgabe des Jury-Entscheides voller Freude: «Nach dem für mich erstaunlichen Kino-Erfolg des Films in der Schweiz, freut mich die Wahl der Jury noch mehr. Sie setzt damit ein mutiges Zeichen für die Repräsentation einer weltoffenen Schweiz am Oscar-Reigen. Dafür bedanke ich mich.»

Mit «Iraqi Odyssey» schickt die Schweiz einen Film nach Hollywood, der einen sehr persönlichen Blick auf ein Land wirft, das vom Krieg gezeichnet und mit Stereotypen medial besetzt ist. Regisseur Samir fächert anhand seiner weltweit im Exil verstreuten Verwandtschaft die Geschichte seines Herkunftslandes auf und zeigt einen säkularen, gebildeten, weltoffenen Irak. «Iraqi Odyssey» ist ein Werk voller Fabulierlust, das mit der 3D-Technik eine visuell stringente, neue Dimension des dokumentarischen Erzählens eröffnet. Aus einer Familiengeschichte wird Weltgeschichte, wie das Bundesamt mitteilt.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood gibt im Januar 2016 die Short List der für die Oscars nominierten Filme aller Kategorien bekannt. Die Verleihung der Oscars findet am 28. Februar 2016 im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Das Festival Delémont-Hollywood präsentiert vom 7. bis 12. September 2015 neben einer Selektion von neuen Schweizer Filmen auch die Vorauswahl des Schweizer Beitrags für die Oscars von Samir, wie das Bundesamt für Kommunikation BAK am Freitag berichtet. Weiter werden gezeigt:  «Chrieg» von Simon Jaquemet, «Pause» von Mathieu Urfer, «L’oasis des mendiants» von Janine Waeber und Carole Pirker, «Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern» von Stina Werenfels, «La vanité» von Lionel Baier sowie «Bouboule» von Bruno Deville.

Die Jurymitglieder für die Wahl des Schweizer Beitrags «Bester fremdsprachiger Kinofilm» waren PC Fueter (Produzent, Vorsitz), Heidi Maria Glössner (Schauspielerin), Christian Frei (Regisseur und Produzent), Stéphanie Chuat (Regisseurin, Autorin, Schauspielerin), Pierre-Alain Meier (Produzent), Nicolas Wadimoff (Regisseur, Produzent) und Ivan Madeo (Produzent).