«Das vom SWR für Hajo Seppelt beantragte Visum ist heute für ungültig erklärt worden.» Das teilte die ARD am Freitag zur verweigerten Einreise für den Investigativjournalisten anlässlich der Berichterstattung zur Fussball-Weltmeisterschaft in Russland mit.
Der Doping-Experte stehe demnach auf einer Liste der in Russland «unerwünschten Personen», schreibt die ARD dazu.
Der öffentlich-rechtliche Sender betrachtet dies als «einmaligen Vorgang in der Geschichte des ARD-Sportjournalismus und im Hinblick auf die Berichterstattung über Grossereignisse wie die Fussball-WM als beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit».
«Vor dem Hintergrund von Hajo Seppelts kritischen Russland-Recherchen müssen wir davon ausgehen, dass es sich um eine politische Entscheidung handelt», meldete sich auch Reporter ohne Grenzen am Freitagabend zu Wort. Der Vorfall zeige, dass sich Sport und Politik nicht trennen lassen. «Die Fifa muss die Entscheidung Russlands anprangern und sich dafür einsetzen, dass Hajo Seppelt zur WM-Berichterstattung nach Russland einreisen kann.»
Hajo Seppelt ist seit 1985 als Sportreporter für das Erste Deutsche Fernsehen (ARD) im Einsatz. Seit 2006 arbeitet er als freier Journalist für die ARD, mit der er selber schon im Clinch lag, weil er die Sendeanstalt wegen ihrer unkritischen Doping-Berichterstattung kritisiert hatte.
Für seine Geschichten zu Doping-Enthüllungen unter anderem rund um die Olympischen Spiele in Sotschi ist er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.