Laut der jüngsten SRG-Trendumfrage steht der Ausgang der RTVG-Abstimmung «auf Messers Schneide». Umso wichtiger ist nun also, wo und wie sich die momentan noch 10 Prozent unentschlossenen Wählerinnen und Wähler informieren.
Das Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) der Universität Zürich hat unter Studienleiter Mark Eisenegger die mediale Ausgewogenheit der RTVG-Berichterstattung untersucht: «Medien sollten bei medienpolitischen Vorlagen für sich selbst, aber auch untereinander die jeweiligen Interessenlagen kritischer zu einem Thema machen», meint Eisenegger gegenüber dem Klein Report.
Diese «Watch dog»-Funktion in eigener Sache spielt praktisch gar nicht mehr: «Von den insgesamt mehr als 1200 Aussagen, die wir ausgewertet haben, wird nur gerade in 15 Aussagen darauf hingewiesen, dass private Medien mit einer SRG- und RTVG-kritischen Berichterstattung selbst ebenfalls handfeste Interessen verfolgen könnten», fährt Eisenegger fort.
Zur Transparenz bezüglich Eigeninteressen sollte auch gehören, dass neben ökonomischen Interessen und Besitzverhältnissen auch weltanschauliche Abhängigkeiten oder Verbindungen zu bestimmten politisch-ideologischen Netzwerken stärker zu einem Thema gemacht werden. Eisenegger abschliessend: «So fällt beispielsweise auf, dass viele der vehementesten Kritiker der RTVG-Vorlage oder der SRG in direkter oder indirekter Verbindung zum Liberalen Institut der Schweiz gehören.»