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Sonntag
27.02.2011

Vermarktung

Der Medienunterkonzern Ringier will die Vermarktung des Schweizer Sports aufmischen. Zu diesem Zweck gründet er ein Joint Venture mit Infront Sports & Media AG in Zug, dem grössten internationalen Sportmarketingunternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz.

Bekannt ist Infront vor allem als Vermarkter im Fussball (u.a. Fifa, deutsche Bundesliga) und im Wintersport. Ihre personellen Aushängeschilder sind Günter Netzer als Verwaltungsrat und Präsident sowie CEO, Philippe Blatter, der Neffe von Fifa-Präsident Sepp Blatter. Hauptaktionärin ist die Jacobs Holding. Der Umsatz liegt bei rund 750 Millionen Franken.

Die neue 50:50-Beteiligungsgesellschaft wird in der Kurzform InfrontRingier heissen und ihren Sitz in Zug haben. Sie soll Mitte dieses Jahres operativ tätig werden. Eingebracht in das Joint Venture wird auch die vor Kurzem gegründete Künstler- und Sportleragentur Poole Position. Auch Poole Position ist ein 50:50-Joint-Venture mit der deutschen Kickmedia AG, der grössten Managementagentur im deutschsprachigen Raum.

Der Vorstoss in den nationalen Sportrechtemarkt sei ein Angriff des Medienkonzerns auf den Schweizer Marktleader IMG, der etwa die Tour de Suisse, den Eishockey-Spengler-Cup in Davos oder den Schweizer Fussball-Cup vermarktet, schreibt der Autor des SoZ-Berichts, Hanspeter Bürgin. Zusammen will man nun der «führende und renommierteste Vermarkter und Akteur im Schweizer Sportmarkt» werden. Klar ist: Mit ihren Publikumsmedien der «Blick»-Gruppe oder der «Schweizer Illustrierten» sieht sich Ringier als idealer Partner für Veranstalter von Grossanlässen.