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Dienstag
24.05.2011

Ringier vermarktet ab dem 5. September das Werbefenster des französischen Privatsenders TF1. Es ist das erste Mal, dass sich der Verlag um ein solches Mandat bewarb. Zuerst wird Ringier den Direktverkauf von Spot-Paketen in der Prime Time anbieten. Nach und nach soll dann das gesamte TV-Spot-Angebot vermarktet werden.

«Mit der Vermarktung von TF1 wollen wir unser eigenes Geschäft schützen und verstärken», sagte Daniel Pillard, der Leiter von Ringier Romandie, am Montag gegenüber dem Klein Report. «Aber die Erfahrung wird uns vielleicht neue Business-Opportunities bieten.» Eine Konkurrenz bei der Drittvermarktung von Zeitungen oder Zeitschriften kommt aber nicht infrage. «Unser Ziel ist es nicht, ein Mitbewerber neben Publicitas zu werden, sondern ein neues Wachstumsfeld zu gewinnen.»

Die Initiative für das neue Geschäftsmodell kam aus Lausanne, die Büros liegen aber in Lausanne und Zürich. «Selbstverständlich hat uns Zürich stark unterstützt», so Pillard, der sich auch eine Ausdehnung der Vermarktung von Werbefenstern in die Deutschschweiz vorstellen kann. Das neue Team steht unter der Leitung von Anzeigenleiter Patrick Zanello und ist beinahe vollständig. «Selbstverständlich können wir uns aber auch auf starke Partner für den technischen Teil und die Software verlassen», so Pillard. So wird die Buchung ab Ende Juni über die Plattform Publiplan von der Publisuisse abgewickelt.

Ringier habe nach weiteren Wachstumsmöglichkeiten Ausschau gehalten, sei im digitalen Bereich aber nicht fündig geworden, so Pillard. «Mit unseren eigenen Zeitschriftenwebseiten haben wir keine Chance, grossen Traffic zu generieren. Um in der grossen welschen Liga mitzuspielen, muss man einen grossen Player einkaufen», sagte er. «Die Preise sind im Moment aber zu hoch für uns.»