Ringier erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 984,8 Millionen Franken. Das sind 19,4 Millionen weniger als 2018. Der Gewinn blieb mit einem leichten Plus von 1,1 Millionen bei neu 114,1 Millionen Franken stabil. Wegen der Corona-Krise erwartet der Medienkonzern «teils gravierende Auswirkungen».
Trotz Inserate-Schwund und gesunkenem Umsatz sprach Ringier von einem «soliden Geschäftsjahr», wie aus dem am Mittwoch publizierten Geschäftsbericht hervorgeht. Das Umsatz-Minus begründete Ringier mit «Portfolio-Bereinigungen, dem rückläufigen Werbemarkt und geringeren Druckerlösen, wobei diese steigenden Digitalerlösen gegenüberstehen».
Der Umsatz in der Digitalsparte stieg von 466,1 auf 504,6 Millionen Franken. Dagegen sanken die Vertriebserlöse von 236,8 auf 212,1 Millionen, die Anzeigenerlöse von 144,6 auf 130,5 Millionen und die Druckerlöse von 82,9 auf 62,2 Millionen Schweizerfranken. Die Eventerlöse blieben mit 75,4 Millionen praktisch stabil.
Unter dem Strich resultierte damit 2019 ein Umsatz von 984,8 Millionen Franken. 2012 waren es noch 1087,6 Millionen gewesen.
Digital erwirtschaftete Ringier 2019 72 Prozent des Gewinns auf Stufe Ebitda, 2012 waren es noch 0 Prozent. Beim Umsatz wurden im letzten Jahr 51 Prozent digital generiert, gegenüber 18 Prozent im Jahr 2012. Damit wurde der Trend der letzten Jahre fortgeschrieben, der aus dem klassischen Verlag einen Digital-Konzern machen soll.
«Wie erfolgreich ein Unternehmen die notwendige digitale Transformation meistert, zeigt sich an der Kennzahl des Ebitda-Digitalanteils. Mit 72 Prozent zählt Ringier heute zu den am konsequentesten transformierten Medienunternehmen in Europa», kommentierte CEO Marc Walder das Digital-Plus.
Bei den Corona-Schäden rechnet Ringier für 2020 mit einem «substanziellen zweistelligen Millionenbetrag». An der Ausrichtung ändere sich damit aber nichts. «Wir werden weiterhin in unabhängigen Journalismus, digitale Marktplätze und Spitzentechnologie investieren», so Walder weiter.
Neben den wegbrechenden Werbeeinnahmen wurde Ringier auch in seinem Digital-Geschäft vom Lockdown getroffen. Durch die Absage von Grossveranstaltungen und Konzerten mussten Businessbereiche wie Ticketcorner über Nacht praktisch dichtmachen.
Und auch die digitalen Stellenmärkte haben die Zurückhaltung im Recruitment-Markt «deutlich zu spüren bekommen». Positive Tendenzen vermeldet der E-Commerce-Bereich der Ringier AG mit DeinDeal und geschenkidee.ch.
Zu Ringiers Druckerei in Zofingen heisst es im Geschäftsbericht, dessen Layout in diesem Jahr wie eine Seminararbeit daherkommt: «Der Druck durch Mitbewerber aus dem Ausland bleibt hoch. Trotzdem konnte Swissprinters mit namhaften strategischen Kunden mehrjährige Vertragsverlängerungen abschliessen.»