Mit grossem Besteck hat Ringier vor knapp einem Jahr die Eröffnungsfeier ihres neuen Cafés «The Studio» im Pressehaus an der Dufourstrasse in Zürich angerichtet.
Sogar Bundesrätin Doris Leuthard machte ihre Aufwartung und Ringier-CEO Marc Walder schwärmte damals: «Wir sind stolz, unser Haus fürs Publikum zu öffnen.»
Gemeint hat er damit das öffentliche Café «The Studio» im Erdgeschoss des Pressehauses, wo die Gäste den Moderatoren von Radio Energy bei der Arbeit zuschauen können.
Als Pächter konnte Ringier die Kramer Gastronomie gewinnen – bekannt unter anderem durch die Restaurants «Lake Side», «Blue Monkey» oder «Metropol» in der Stadt Zürich.
«The Studio» bot Kaffee in allen Variationen – aber auch Smoothies, Bagels und Salate. Doch nach knapp einem Jahr ist alles, was so verheissungsvoll begann, wieder vorbei. Denn schon seit Mitte September steht die Kaffeemaschine in «The Studio» still.
«Wir haben den Vertrag in partnerschaftlichem, gegenseitigem Einvernehmen per Mitte September 2016 aufgelöst», sagt Ringier-Sprecherin Danja Spring gegenüber «20 Minuten». Man sei gemeinsam zum Schluss gekommen, dass es einen neuen Pächter mit einem neuen Konzept brauche. Spring: «Und diesen haben wir inzwischen gefunden.» Mehr könne sie noch nicht dazu sagen.
Nicht nur Ringier-Mitarbeiter ärgern sich über das geschlossene Café im Seefeld. Ein Insider macht seinem Unmut darüber gegenüber dem Klein Report Luft: «Verleger sollten nicht Beizer spielen und Beizer sollten keine Zeitung herausbringen.»
Das Konzept sei von Anfang zum Scheitern verurteilt gewesen. «Das Personal des Cafés wurde alle drei Tage ausgewechselt. Ein Unding. So kann man doch keine Bindung zum Servicepersonal aufbauen, dass erst noch sehr unfreundlich war», so der regelmässige Besucher von «The Studio».
«Sie haben auch einen Lunch angeboten, doch essen konnte man ihn auf den niedrigen Tischchen nicht. 'The Studio' war von A bis Z schlecht konzpiert und schlecht organisiert. Hoffen wir einfach, dass es in Zukunft besser wird und Ringier aus seinen Fehlern gelernt hat!»
Nun hoffen die Ringier-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, aber auch die Gäste des Cafés, dass der künftige Pächter seine Sache besser macht. Noch hält Ringier den Namen des neuen Pächters unter Verschluss. Dani Büchi, CEO von Radio Energy, antwortete auf eine Anfrage von Klein Report: «Wir gehen davon aus, dass wir den neuen Betreiber und das Datum der Wiedereröffnung nächste Woche kommunizieren werden.»
Verschiedene Namen kursieren als mögliche Nachfolger der Kramer Gastronomie. So unter anderem auch Freddy Burger mit seiner FBM Gastronomie. Was keine schlechte Wahl wäre, denn das Manager-Multitalent hat ja schon verschiedene Restaurants in seinem Portfolio, so unter anderem den «Sonnenberg» hoch über Zürich oder das «Quai61» am Zürichsee und seit einem halben Jahr ist er auch Partner beim neuen «Café Bank» am Helvetiaplatz in Zürich.
Wenn es nicht Freddy Burger ist, können sich Insider auch die Betreiber von «not guilty» als mögliche Café-Pächter vorstellen. Sie haben, wie der Klein Report berichtet hat, von Ringier den Zuschlag bekommen, im neuen Medienpark in Zürich-Altstetten die Mitarbeiter-Kantine zu führen.
Nur in einem muss sich der neue Pächter klar sein: Einfach wird es nicht werden. Denn die Anforderungen sind recht hoch. «The Studio» soll sieben Tage in der Woche offen haben und montags bis samstags zwischen 6 und 24 Uhr die hoffentlich zahlreichen Gäste bedienen. Nur sonntags sind die Öffnungszeiten kürzer.
Es ist also egal, ob Freddy Burger, «not guilty»-Betreiber, Promi-Beizer Michel Péclard oder die sturmerprobte Gandrian Catering den Zuschlag bekommt. Es wird eine grosse Herausforderung!