Seit Ringier und Axel Springer sich dazu entschieden haben, ihre Titel in einer gemeinsamen Firma zusammenzulegen, war bald klar, dass es im Pressehaus von Ringier im Zürcher Seefeld beziehungsweise an der Förrlibuckstrasse zu eng für alle deutschsprachigen Redaktionen werden würde.
Im neuen Medienpark in Zürich-Altstetten wurde man schliesslich fündig. Seither wurde das Geschäftshaus an der Flurstrasse gemäss den Bedürfnissen des Unternehmens umgebaut. Und Anfang April ist es tatsächlich soweit: «Der Umzug der 460 Mitarbeitenden von Ringier Axel Springer Schweiz findet zwischen dem 6. und 8. April statt», wie Karin Heim, Sprecherin Ringier Axel Springer Schweiz AG, am Dienstag gegenüber dem Klein Report bestätigt. «Am 10. April ist dann der erste offizielle Arbeitstag aller Mitarbeiter im neuen Medienpark in Zürich-Altstetten», ergänzt Heim.
Ringier Axel Springer Schweiz ist, wie der Klein Report bereits berichtet hat, Hauptmieter im neuen Medienpark, der zwischen dem Letzigrund und dem Bahnhof Altstetten liegt. «Ringier Axel Springer Schweiz belegt drei Etagen, wobei wir einen Teil der Büros auf der gleichen Etage haben wie Admeira», sagt Heim weiter.
Während sich viele Mitarbeiter von Axel Springer durchaus auf ihre neue Bleibe in Zürich-Altstetten freuen, hält sich die Vorfreude bei anderen Redaktoren und Redaktorinnen von Ringier eher in Grenzen. «Wir werden vieles vermissen. Dazu gehörten die attraktiven Möglichkeiten, die das Seefeld bietet. Das sind die zahlreichen tollen Restaurants, eine grosse Shopping-Auswahl, aber auch der Sprung in den See im Sommer oder das Mittagessen in der Pumpstation gehören dazu», so ein langjähriger Redaktor etwas schwermütig gegenüber dem Klein Report. «Und was hat Zürich-Altstetten zu bieten? Den Letzipark und ein sehr überschaubares kulinarisches Angebot.»
Dass sich nicht alle auf den Umzug aus der Komfortzone Seefeld freuen, ist der Teppichetage bei Ringier Axel Springer Schweiz durchaus bewusst. Und so lockt der Medienpark unter anderem mit neuen, hellen und grosszügigen Grossraumbüros.
Ralph Büchi, Verwaltungsratsdelegierter Ringier Axel Springer Schweiz, sagt in einem Interview mit «Domo», dem Unternehmensmagazin von Ringier, dass man im neuen Medienpark einen substantiellen Betrag in den Ausbau investiert habe. «Die Mitarbeitenden können sich auf attraktive Arbeitsplätze in einem hochmodernen Gebäude freuen.»
Doch nicht nur das. Im Vorfeld des Umzugs von Ringier Axel Springer Schweiz nach Zürich-Altstetten drehten sich die Sorgen vieler Mitarbeiter vor allem um das Essen und den Fitnessbereich.
Auch dazu hat Ralph Büchi die passende Lösung gefunden. «Jeder hat seine persönlichen Bedürfnisse. Auch hier haben wir viel zu bieten. Das neue Restaurant ´Not guilty` ist bereits jetzt sehr beliebt», so Büchi. «Zudem gibt es eine coole Lounge mit einer bedienten Snack-Bar. Wer zu viel gegessen hat, kann dann die Kalorien im hauseigenen Fitnesscenter verbrennen. Und um den Lesernachwuchs kümmern wir uns auch, deshalb gibt es eine Kindertagesstätte im Medienpark.»
So weit Ralph Büchi. Karin Heim ergänzt, dass «der neue, gemeinsame Standort an der Flurstrasse die Optimierung der internen Prozesse, die Teambildung, die tägliche Zusammenarbeit und damit auch die Schaffung einer eigenen Unternehmenskultur weiter vorantreiben wird und weitere Synergiegewinne ermöglicht».
Synergien sind ein gutes Stichwort. Auch Ralph Büchi nützt das Interview mit «Domo», um Werbung für Synergien zu machen. «Die Architektur des Medienparks strahlt Offenheit und Durchgängigkeit aus und ist auf Team-Arbeit ausgerichtet. In sämtlichen Bereichen entstehen Newsrooms, wo die Journalisten für alle Kanäle arbeiten.»
Konkret meint Büchi damit, dass man das Unternehmen ein Stück weit neu erfinden wolle. «Was machen wir beispielsweise mit einer von der ´Bilanz` recherchierten Story, wenn wir merken, dass wir einzelne Elemente bis zum nächsten Monat nicht zurückhalten können? Im neuen Newsroom der Wirtschaftsmedien können wir uns die Bälle zuspielen und die Story in Print und Online perfekt inszenieren.»
Viel Zeit für die Akklimatisierung werden die 460 Mitarbeiter im neuen Medienpark in Zürich-Altstetten nicht haben. Denn Ringier-Insider sind sich sicher: Nach der Zusammenlegung der deutschsprachigen Titel von Ringier und Axel Springer wird es in den nächsten Monaten im Medienpark zu nachhaltigen, einschneidenden Umwälzungen kommen, von denen alle Bereiche betroffen sind. Vom Chefredaktor bis hinunter zum Volontär.
