Content:

Dienstag
06.10.2009

Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Dienstag dagegen protestiert, dass die russischen Behörden zwei Vertretern der Organisation die Einreise nach Moskau verweigert haben. Die beiden sollten dort an einer Pressekonferenz anlässlich des dritten Todestages der Journalistin Anna Politkowskaja teilnehmen. Die Pressekonferenz fand trotz der Abwesenheit der ROG-Delegation statt. Politkowskajas Kinder Ilja und Vera sowie der Chefredaktor der kritischen Zeitung «Nowaja Gazeta», Dimitri Muratow, waren anwesend.

«Wir wären am dritten Todestag gerne bei Anna Politkowskajas Familie und ihren ehemaligen Kollegen gewesen. Es war ein schreckliches Jahr für Journalisten und Menschenrechtsaktivisten in Russland, geprägt auch von einem eklatanten Anwachsen der Gewalt im Nordkaukasus, einer Region, die Anna sehr gut kannte», sagte ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard. Er sprach den russischen Kollegen seine Bewunderung für ihren Mut und ihre Standhaftigkeit aus und sicherte ihnen die volle Unterstützung der Organisation zu. Seit März 2000 wurden nach ROG-Angaben in Russland 22 Journalisten aufgrund ihres Berufes getötet. In der aktuellen ROG-Rangliste zur Lage der Pressefreiheit weltweit liegt Russland auf Platz 141 von 173 Staaten.