Reporter René Staubli hatte am 13. Dezember seinen letzten Arbeitstag beim «Tages-Anzeiger». Er macht sich selbstständig.
«Ich habe mich entschlossen, künftig als freiberuflicher `Textarbeiter` tätig zu sein - wobei Textarbeit für mich vom Artikel über die Broschüre, den Jahresbericht, die Studie(nbearbeitung) und das Buch bis hin zum Lektorat reicht», sagte er gegenüber dem Klein Report.
Über seine Arbeit beim «Tages-Anzeiger» beklagt sich Staubli nicht. «Ich hatte das Glück, zehn schöne, journalistisch herausfordernde und menschlich bereichernde Jahre beim Tagi zu erleben», meinte er. Kritik übt der ehemalige Leiter des Reporterteams allerdings an der Online-Strategie.
«Mit den grundsätzlichen strategischen Entscheidungen in Zusammenhang mit der Konvergenz konnte ich mich nie anfreunden», sagte er. «Meiner Meinung nach ist es ein Fehler, die Qualitätszeitung `Tages-Anzeiger` zunehmend gratis im Netz abzugeben. Die geplante Paywall wird an dieser Tendenz nichts ändern - selbst Chefredaktor Res Strehle hat ja inzwischen eingeräumt, dass die Paywall lediglich eine `Zahlungseinladung` sei.»
René Staubli stiess im Jahr 2003 von der «Weltwoche» zum «Tages-Anzeiger». Er leitete bis 2009 das «Tages-Anzeiger»-Reporterteam und war danach als Reporter tätig.