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Montag
15.08.2011

Die neue Wochenzeitung für Basel, ergänzt mit einem täglich aktualisierten Onlinesuftritt, heisst «TagesWoche». Der Name wurde am Samstagabend festgelegt, wie Remo Leupin, Co-Redaktionsleiter, gegenüber dem Klein Report verrät. Als Geschäftsführer fungiert Tobias Faust.

Schon länger bekannt ist der Standort: Die «TagesWoche» wird im Gewerbe- und Kaffeehaus Mitte im Herzen von Basel produziert. Weshalb hat sich das Zeitungsprojekt, welches aus den Querelen rund um die «Basler Zeitung» im letzten Winter entstanden ist, für diesen Standort entschieden? Remo Leupin begründet: «Die Mitte liegt geografisch perfekt im Herzen der Stadt Basel. Das Kaffeehaus im Parterre strahlt im besten Sinne lebhafte Urbanität aus und ist eines der beliebtesten Lokale in Basel. Täglich verkehren hier Hunderte von Leuten aus allen Altersklassen und Schichten. Ausserdem bieten uns die Betreiber attraktive Redaktionsräume zu sehr guten Konditionen an.»

Nun ist das Unternehmen Mitte jedoch nicht nur ein Kaffeehaus, sondern auch ein gesellschaftspolitisch aktiver Player. Die Institution fordert in einer gross angelegten Kampagne beispielsweise nicht weniger als ein bedingungsloses Grundeinkommen (www.initiative-grundeinkommen.ch). Gibt dies bereits einen ersten Fingerzeig auf die künftige politische Ausrichtung der neuen Zeitung für Basel, als Alternative zur «Basler Zeitung», die ja unter Markus Somm deutlich nach rechts gerutscht ist? «Ich bitte Sie, wir machen hier kritischen Journalismus und keine Gesellschaftspolitik!», echauffiert sich Leupin im Gespräch mit dem Klein Report. «Wir stehen ein für einen objektiven, engagierten, fairen und parteipolitisch unabhängigen Journalismus. Was uns am Kaffeehaus Mitte sehr gut gefällt, ist das Dialogische, das der Ort ausstrahlt. Genau diese dialogische Qualität streben wir auch mit unserem Medium an.»

Erscheinen wird die «TagesWoche» im nordischen Tabloid, wie Leupin dem Klein Report verriet. Das neue Blatt wird also im gleichen Format wie beispielsweise die «Bild» oder «Die Zeit» daherkommen und sich damit von den meisten Schweizer Zeitungen, welche bekanntlich deutlich kleiner sind, unterscheiden. «Das nordische Tabloid erlaubt uns sehr schöne gestalterische Umsetzungen», meint Leupin. «Unsere Grafiker freuen sich jetzt schon darauf.»

Die genaue Auflage des Wochenblatts, welches jeweils am Freitag erscheint, will Leupin nicht verraten, dafür das erste Erscheinungsdatum: «Die `TagesWoche` wird erstmals am 28. Oktober 2011 erscheinen. Spätestens dann starten wir auch mit der täglichen Onlineberichterstattung.»

Erste Erfolge konnte der Verlag Neue Medien Basel bereits bei der Personalakquisition verbuchen. Vor allem von den lokalen Konkurrenten «Basler Zeitung» und «Basellandschaftliche Zeitung» konnten durchaus nahmhafte Journalistinnen und Journalisten abgeworben werden, beispielsweise von der BaZ Marc Krebs (Kultur), Philipp Loser (Politik), Michael Rockenback (Regio) und Christoph Kieslich (Sport, ab November). Aktuell arbeiten elf Leute an der Gerbergasse 30, beim Start werden es mindestens 27 sein.

Die Redaktion soll nicht in Ressorts gegliedert werden. «Bei der Wahl der Redaktoren haben mein Co-Redaktionsleiter Urs Buess und ich aber darauf geachtet, dass sämtliches Hintergrundwissen, das es für ein Medium mit regionaler, nationaler und internationaler Berichterstattung braucht, vertreten ist», meint Leupin. «Mit Andrea Obrist haben wir zudem eine sehr kompetente Anzeigenleiterin gewinnen können. In den kommenden Wochen werden wir weitere Leute im Inseratebereich anstellen.»

Und die Gretchenfrage im Onlinejournalismus: Ist das Angebot gratis oder kostenpflichtig? «Das tägliche Newsangebot wird kostenlos sein», verrät Leupin. «Aber nur Abonnenten der Wochenzeitung werden Artikel der gedruckten wöchentlichen Ausgabe online lesen, kommentieren, anreichern und digital weiterversenden können.» Die «TagesWoche» werde separat geplant und redaktionell eigenständig bespielt und solle Einordnung und Vertiefung bieten.