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Donnerstag
14.05.2020

Medien / Publizistik

«Verdrängt»: Regionale Online-Medien

«Verdrängt»: Regionale Online-Medien

Der Verband der Schweizer Online-Medien (VSOM) droht mit einem Referendum gegen die geplante Medienförderung des Bundes. Nur Medien mit Bezahlmodell zu fördern, würde den Markt verzerren, kritisieren die regionalen und lokalen News-Portale.

«Mit seiner Bezahl-Idee für Online würde der Staat statt die Medienvielfalt stärken die Medienmonopole fördern», steht in der Stellungnahme des VSOM an die Fernmeldekommissionen von National- und Ständerat, der dem Klein Report vorliegt.

Es sei «grotesk», dass der Bund vor allem «die aussterbenden Zeitungen» und nur Online-Medien fördern will, die abonniert sind. Damit würden die «kostenlos zugänglichen, meist lokalen und regionalen Online-Medien bewusst vom Markt verdrängt», schreibt Bruno Hug.

Zugleich würden damit die heutigen Medienmonopole der Grossverlage zementiert. Die lokale und regionale Berichterstattung würde «gänzlich verarmen».

Um die Medien bei der digitalen Transformation zu unterstützen, will der Förderplan von Medienministerin Simonetta Sommaruga neu auch Online-Medien unterstützen. Dafür will der Bundesrat jährlich 30 Millionen Franken aus der Bundeskasse zur Verfügung stellen; gefordert werden inzwischen 50 Millionen

Gefördert werden aber nur Online-Medien, die auf Erträge der Leserschaft zählen können. Angerechnet werden sollen dabei neben den Einnahmen aus Online-Abos auch Tagespässe oder verkaufte Einzelabrufe und freiwillige Beiträge der User. Der Bundesrat will damit den Verlagen einen Anreiz geben, Angebote zu entwickeln, die zahlungsbereite Nutzer erreichen.

Dagegen arguementiert der VSOM, dass «rundum bekannt» sei, «dass den Zeitungen die Abonnenten ausgehen und nur wenige Bürger bereit sind, Online-Medien zu abonnieren».

Dem Verband sind unter anderem die Portale GR heute, hallowil.ch, soaktuell.ch, linth24 und stgallen24 angeschlossen.