Zwischen den Tramhaltestellen Quellenstrasse und Dammweg in Zürich entschied sich am Montag, ob der Umzug von Radio 24 reibungslos über die Bühne gehen würde. Um sieben Uhr am Morgen wechselte das Signal zum Lied «Radio 24» von Polo Hofer vom alten ins neue Studio auf dem Löwenbräu-Areal. «Es ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, alles ist gut gegangen», sagte Programmleiterin Karin Müller am Montagabend gegenüber dem Klein Report. «Es war ein sportlicher Zeitplan.»
Ganz reibungslos lief aber nicht alles. «Wir konnten eine Zeit lang nicht telefonieren», so Müller. «Sonst verlief aber alles 1A. Die Leute haben zum Teil Tag und Nacht dafür gearbeitet.» Das alte Radiohaus an der Limmatstrasse steht nun leer. Das Putzen ist den Radiomachern erspart geblieben. «Besenrein musste es nicht sein, da herausgerissen und rückgebaut wird», so Müller. «Die ersten Arbeiten wurden aufgenommen, als wir das Haus heute Morgen verlassen haben. So dicht ist der Zeitplan.»
Für die Züglete, die für die Öffentlichkeit inszeniert wurde, wurde nicht nur die Limmatstrasse gesperrt, zwischen Hauptbahnhof und Escher-Wyss-Platz verkehrte zudem ein Radio-24-Tram. Für Aufmerksamkeit sorgten auch die Moderatoren, die demonstrativ die Kisten mit dem Logo des Senders eine Haltestelle weiter zum Löwenbräu-Areal transportierten.
Zwar wurde schon am Samstag das meiste ins neue Studio geräumt, aber Alltag ist im grossen Büro im dritten Stock des ehemaligen Brauerei-Areals noch nicht eingekehrt. «Manch einer sucht noch etwas. Aber das wird schnell gehen, dann ist hier die Normalität eingekehrt», so Müller. Auch sie hat ihr Büro schon eingeräumt und die ersten Sitzungen im Raum mit den Glaswänden abgehalten.
Sie ist nicht die Einzige, die nicht mehr vor den Blicken Neugieriger geschützt ist. Das gilt genauso für die Mitarbeiter, die nun in einem Grossraumbüro arbeiten, und sogar für die Moderatoren in den Studios. Deren Wände sind zwar nicht aus Glas, es gibt allerdings Webcams, die auf der Webseite von Radio 24 Einblicke ins Studio erlauben. Zeitgleich mit den neuen Räumlichkeiten hat der Sender nämlich auch eine neue Webseite aufgeschaltet.
«Sie ist zu 87 Prozent fertig», sagte Karin Müller. «Aber das Wichtigste ist schon sichtbar, die Kameras, das Studio, der TV-Player.» Auffallend ist neben dem Live-Stream aus dem Studio vor allem der Social Media Feed, der Inhalte aus Twitter, Facebook und SoundCloud kombiniert. Einige Dinge funktionieren allerdings noch nicht. «Es müssen noch ein paar Bugs behoben werden», so Müller. Die Covers der gespielten Titel etwa werden nur hin und wieder angezeigt. Und Hörer hätten die Funktion `Mail ins Studio` auf der Webseite nicht gefunden.
«Wir hatten ein knappes Jahr Zeit, um neue Räumlichkeiten zu evaluieren, zu planen, umzubauen und mit neuer Sende- und Produktionstechnik zu beziehen», so Müller. «Da mussten wir bei der Website 13 Prozent Abstriche für den Start machen. Aber ich bin auch dort zufrieden.» Die Seite soll dann ab nächster Woche «gepusht» werden.
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