Der immer stärker in die Kritik geratene Deutsche Fernsehpreis wird umgebaut. Noch im September sollen Deutschlands TV-Produktionsfirmen in einer Ausschreibung dazu aufgerufen werden, «Ideen und Konzepte für einen neuen gemeinsamen Preis ab dem Jahr 2015» zu entwickeln, teilte das Ständige Sekretariat des Fernsehpreises in Köln diese Woche mit.
Am Deutschen Fernsehpreis, der seit 1999 von den vier grossen Sendeanstalten - ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 - gemeinsam verliehen wird, wurde nach der Gala im vergangenen Jahr unter anderem der ständige Kategorienwechsel bemängelt. Sat.1 übertrug die Zeremonie erst zwei Tage danach zu später Stunde und hatte weniger als eine Million Zuschauer.
In diesem Jahr zeigt die ARD die Gala einen Tag nach der Veranstaltung, die im Kölner Coloneum (2. Oktober) steigt, am 3. Oktober um 22 Uhr. Moderieren werden die Talkerin Sandra Maischberger, der Entertainer Klaas Heufer-Umlauf und der Schauspieler Hans Sigl («Soko Kitzbühel», «Der Bergdoktor»).
Die Jury entscheidet zuvor über Preise in bis zu 16 Kategorien. Die Nominierungen wurden am 18. September bekannt gegeben, die Preisträger während der Gala am 2. Oktober.
In der Vergangenheit hatten selbst die Preisträger die Veranstaltung heftig kritisiert: Legendär ist der Wutausbruch des inzwischen verstorbenen Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki, der 2008 für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden sollte. «Bei dem vielen Blödsinn, den ich heute Abend gesehen habe, glaube ich nicht, dass ich dazugehöre», sagte Reich-Ranicki damals auf der Bühne. «Ich nehme diesen Preis nicht an.»