Im September 2015 schützte der Bundesrat die letzte Bastion der Post und empfahl, sie weiterhin alle Briefe unter 50 Gramm befördern zu lassen. Dagegen opponiert Quickmail, der einzige private Briefdienstleister der Schweiz, mit einer Salamitaktik.
Quickmail schlug am Mittwoch vor, «das Monopol zumindest auf Briefe bis zu einem Gewicht von 25 Gramm zu reduzieren». Drei Viertel der Briefe, die in der Schweiz eingeworfen und aufgegeben werden, sind leichter als 50 Gramm.
In seinem Positionspapier «Freie Wahl im Briefmarkt» schreibt das Unternehmen Quickmail, dass mit seiner Forderung der Post immer noch die Hälfte der Briefsendungen blieben, um daraus die Grundversorgung zu finanzieren.
Auch die indirekte Presseförderung nimmt Quickmail ins Visier: «Die heutige Zustellermässigung in Höhe von 50 Millionen Franken für Zeitungen muss unabhängig davon gewährt werden, ob eine Zeitung über die Post oder über einen anderen Anbieter befördert wird. Heute werden 270 Millionen Sendungen durch diese Subventionierung `über die Hintertür` und auf Kosten des Steuerzahlers wieder zu einem Bestandteil des Briefmonopols.»
Auf die Frage des Klein Report, zu welchem Preis er denn einen Brief befördern würde, sagt Christof Lenhard, Leiter Marketing & System bei Quickmail: «Nur 15 Prozent der beförderten Briefe sind private Briefe, und das A-Post-Volumen ist stark rückläufig: Da investieren wir nicht. Unser Segment sind Geschäftskunden, Massen- und Werbesendungen.»