Die Gammeter Druck und Verlag AG beendet ihr Vertragsverhältnis mit der Publicitas. Ab dem nächsten Jahr setzt das Verlagshaus aus St. Moritz auf Eigenvermarktung, wie Recherchen des Klein Reports zeigen. Die Mitarbeiter der Publicitas-Filiale in St. Moriz werden übernommen.
Grund für die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Publicitas sei unter anderem, dass ein Grossteil der Werbung ohnehin nicht über die P, sondern direkt beim Verlag eingehe: «Mehr als 80 Prozent unserer Umsätze werden lokal erwirtschaftet. Dieses Verhältnis von Umsätzen aus dem nationalen P-Netzwerk und aus dem Lokalverkauf hat sich in den letzten Jahren verdeutlicht», erklärte Martina Gammeter, Geschäftsführerin der Gammeter Druck und Verlag AG, gegenüber dem Klein Report.
Zudem hätte die Entwicklung der Eigentumsverhältnisse auf Seiten der Publicitas neue Strategieschwerpunkte mit sich gebracht, die «aus unserer Sicht mit neuen Rahmenbedingungen für die Verleger einhergehen und teilweise auch erhöhte Unsicherheiten mit sich bringen», so Gammeter weiter. «Unsere wichtigsten Ansprechpersonen seitens P regional/national stehen seit Mitte Jahr nicht mehr zur Verfügung - ihnen wurde gekündigt.»
Hauptverlagsprodukt der Gammeter Druck und Verlag AG ist die «Engadiner Post»: Die Regionalzeitung erscheint dreimal wöchentlich mit einer Normalauflage von 8000 Exemplaren sowie jeden zweiten Donnerstag in einer Grossauflage von 18 000 Exemplaren, wie Martina Gammeter sagte. Die «Engadiner Post» sei zwar ökonomisch stabil, kämpfe aber auch mit sinkenden Werbeumsätzen und Abo-Zahlen.
Aus dem Verlagshaus stammen zudem das Gästemagazin «Allegra» sowie das Heft «St. Moriz Aktuell/News». «Allegra» erscheint pro Jahr 14 Mal mit einer Auflage von 11 000 Exemplaren, «St. Moritz News/Aktuell» wöchentlich mit 4500 Exemplaren. Sie werden künftig ebenfalls in Eigenregie vermarktet.
Im Zuge dessen werden alle Mitarbeiter der Publicitas-Filiale in St. Moritz von der Gammeter Druck und Verlag AG übernommen. Dabei handelt es sich um insgesamt drei Vollzeitstellen. Die Weiterbeschäftigung der bisherigen P-Mitarbeitenden garantiere Kontinuität gegenüber den Kunden, erklärte Martina Gammeter.
Durch den Wechsel auf Eigenvermarktung erhoffe man sich zudem mehr Sicherheit in Bezug auf Umsatz, mehr Flexibilität und «im besten Fall eine bessere Rendite».