Noch bis am kommenden Montag haben die Verleger Zeit, dem Sanierungsplan der Werbevermarkterin Publicitas zuzustimmen. Bisher hat die «P» aber nur einen Bruchteil der benötigten Stimmen einholen können, wie der Klein Report erfahren hat. Der Überlebenskampf geht weiter.
«Bisher haben wir viel zu wenig konkretes Feedback erhalten», sagt Elisabeth Aubonney, Kommunikationsverantwortliche der Publicitas, gegenüber dem Klein Report. Von den etwa 800 Verlagen, mit denen die Vermarkterin zusammenarbeitet, hat sich nur eine Handvoll gemeldet.
Die in Nachlassstundung stehende Publicitas braucht für die Erfüllung des Sanierungsplans aber mindestens 51 Prozent der Stimmen. «Wenn wir keine ausreichende Zustimmung seitens der Verlage erreichen, dann gehen wir Konkurs», sagt Aubonney unmissverständlich.
«Wir haben festgestellt, dass unsere Partnerverlage das Konzept des Sanierungsplans wohl nicht korrekt interpretiert haben, weshalb wir nun alle Geschäftsleitungen unserer Kunden angeschrieben haben und nun noch per Telefon direkt angehen werden, um den `Deal` noch einmal kurz und bündig zu erklären.»
Und dies sind die Argumente, welche die «P» den Verlegern kommuniziert: «Wenn die Publicitas keine ausreichende Zustimmung erhält, ist der Konkurs unaufhaltbar.» Erfahrungsgemäss liege der Foderungsausfall bei einem Konkurs gemäss dem Sachwalter der Publicitas «zwischen 95% bis 100%». Wenn die Verlage dem Sanierungskonzept zustimmen, würden sie demgemäss einen höheren Anteil der noch offenen Forderungen zurückerhalten.
Weiter will die Vermarkterin den Verlegern auch klar machen, dass sie bei einer Zustimmung zum Sanierungsplan nichts zu verlieren hätten: «Es handelt sich bei der Absichtserklärung um kein rechtlich verbindliches Dokument, sondern zeigt lediglich, dass sie diskussionsbereit sind», so ein weiteres Argument des Schreibens an die Verleger, welches dem Klein Report vorliegt.
Inzwischen hat die Publicitas unter der Nummer 058 680 93 00 auch eine Hotline für die Verleger eingerichtet. Es würde jede Stimme zählen, sagt Elisabeth Aubonney.
Vergangenen Donnerstag stellte die Publicitas den Verlagen einen Sanierungsplan vor. Darin wurden sie aufgefordert, dem Antrag bis am 10. Mai zuzustimmen. Nun wurde die Deadline aufgrund des dürftigen Rücklaufs auf kommenden Montag verschoben. Das Bezirksgericht Bülach möchte von der Publicitas dann bis zum 18. Mai wissen, wie viele Verlage die «P» für die Unterstützung des Sanierungsplans gewinnen konnte.