Die Publicitas verkauft ihre Tochtergesellschaft Publicitas Cinecom per sofort an die deutsche Weischer Beteiligungs-GmbH, um sich auf ihr Kerngeschäft Print und Online zu konzentrieren. Damit wandert die Schweizer Kinowerbevermarktung vollständig in ausländische Hand.
«Kino war schon immer ein Exot bei der P. Und Kinobesitzer waren schon immer ein anspruchsvolles Zielpublikum mit eigenen Bedürfnissen», sagt der Publicitas-CEO Christoph Marty auf Anfrage des Klein Reports. Die Komplexität, die durch die laufende Digitalisierung auch des Kinogeschäftes entsteht und der zunehmende Margendruck führten zum Entscheid der Publicitas, sich vom Kinogeschäft zu trennen. Neben Print und Online bot die Kinovermarktung zu wenig Synergien und damit auch keine skalierbaren Effekte im Unternehmen.
«Für WerbeWeischer ist Kino DAS Kerngeschäft. Da gibt`s nichts schönzureden», meint er weiter. Das zeitgemässe «Cinema Reloaded»-Vermarktungstool des langjährigen Konkurrenten möchte Marty dagegen nicht kommentieren. Nur soviel: «Wir haben in den letzten paar Jahren unsere Gesamt-Kinosoftware erneuert und die Systeme sind mindestens so gut wie diejenigen von WerbeWeischer.»
Zu möglicherweise enttäuschten Cinecom-Kunden meint Marty optimistisch: «Am Schluss haben alle Interesse an einem Partner, der ins Kinogeschäft investiert. Kino ist ein Nischenmarkt, für den man kämpfen muss. Für den Gesamtmarkt wird nun vieles einfacher. Es führt zu einer Beruhigung, da nicht mehr zwei Konkurrenten gegeneinander antreten.»
Der Verkauf war kein Schnellschuss: «Die Gespräche dauern schon eine gewisse Zeit an und die Entscheidung ist wohlüberlegt. Florian Weischer ist am Montag eigens in die Schweiz geflogen, um alle Mitarbeitenden persönlich und aus erster Hand zu informieren.»