Der Vorstandsvorsitzende von ProSieben/Sat.1, Thomas Ebeling, sucht im Kampf gegen die Marktmacht von Google den Schulterschluss mit anderen Medien. Er hat am Donnerstag auf der Hauptversammlung des TV-Unternehmens andere Häuser europaweit dazu aufgefordert, in der Sache stärker an einem Strang zu ziehen, wie «Werben & Verkaufen» online berichtet.
Ebeling bezeichnet die Probleme der europäischen Medienbranche als «hausgemacht». «Wir brauchen endlich einen europäischen Dialog der Medienunternehmen und eine klare Strategie, um unsere Standortvorteile zu nutzen und im internationalen Wettbewerb bestehen zu können», zitieren verschiedene Medien Ebeling unter Berufung auf die Nachrichtenagenturen.
Zu oft sehe man nur die Defizite hierzulande oder die Übermacht der US-Giganten. Man müsse eine gemeinsame Linie vertreten; zwischen ProSiebenSat.1, Burda, Springer, TF1, den Zeitungsverlegern, dem Onlinehandel und Häusern wie Spiegel oder Sky gebe es «viel mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen», betont der ProSieben/Sat.1-Chef.
Recht neu sind die Töne aus dem Mund des ProSiebenSat.1-Lenkers, der den Printhäusern seit einigen Jahren im Ringen um Marktanteile im Werbemarkt das Leben schwer macht. Seit einigen Monaten sorgt vor allem das neue Angebot der regionalisierten Spots in den Programmen der bundesweiten ProSiebenSat.1-Sender für Sorgenfalten bei regional verbreiteten Medien wie Tageszeitungen oder Radios. Nun also der Versuch des Brückenschlags.