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Donnerstag
27.08.2015

Medien / Publizistik

Die Schweizerische Urheberrechtsgesellschaft für Literatur und bildende Kunst, ProLitteris, hat im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr einen um 2,8 Prozent höheren Ertrag erwirtschaftet. Dennoch ist die Verteilsumme im gleichen Zeitraum um 0,97 Millionen Franken gesunken. Grund dafür sind hohe Verwaltungskosten, unter anderem bezogen zwischen August und Dezember zwei Direktoren gleichzeitig ihren Lohn.

Während die Einnahmen aus der Schweiz sogar um 4,1 Prozent zugenommen haben, sind aus dem Ausland 3,2 Prozent weniger zugeflossen. Unter dem Strich resultiert ein Plus von 3,5 Prozent aus der Wahrnehmung von Urheberrechten. Weil die übrigen Erträge leicht zurückgegangen sind, resultiert gesamthaft noch ein Zuwachs von 2,8 Prozent.

Mit 17 Millionen Franken kommt nach wie vor das meiste Geld aus dem Bereich Reprografie/Netzwerke, worunter ProLitteris den betrieblichen Eigengebrauch zusammenfasst, also sowohl analoge Papierkopien, als auch digitale Nutzungen.

Die Senderechte für die Wahrnehmung der Interessen von Autorinnen und Verlagen an literarischen und wortdramatischen Werken steuern 12 Millionen bei.

An die 11 050 Mitglieder von ProLitteris wurde 2014 dennoch insgesamt 4,1 Prozent weniger ausgezahlt: Rund 9000 Berechtigte erhielten für 435 087 Werke eine Entschädigung von insgesamt 22 827 860 Franken.

Als Grund dafür führt ProLitteris den hohen Verwaltungsaufwand 2014 aus: «Die Programmierung und Anwendung des Informatiksystems und der neuen Werkdatenbank machte Nachbesserungen und Neuprogrammierungen nötig und aufwändige manuelle Korrekturen der verbesserten Werkdaten», heisst es im Geschäftsbericht. Der Informatikaufwand hat um 1 000 000 Franken zugenommen.

Zudem wurde die Geschäftsführung ab Juli um Finanzchef Philip Sorg erweitert und «zwei Direktoren bezogen ihr Salär von August bis Dezember parallel. Hinzu kam der Aufwand im Zusammenhang mit den vertraglichen Ansprüchen und dem Abschied von Ernst Hefti». Der Personalaufwand ist im Geschäftsbericht um 400 000 Franken höher ausgewiesen als noch im Vorjahr.

Philip Kübler, der neue Direktor, habe dafür «im Vergleich mit seinem deutlich höheren früheren Einkommen in Absprache mit dem Vorstand ein substanzielles Zugeständnis gemacht». Sein Lohn liegt ab 2015 nun bei 280 000 Franken und somit um 43 000 Franken niedriger als im Vorjahr.

In den kommenden Jahren will ProLitteris «die Verwaltungskosten reduzieren, und dies bei wachsender Transparenz der Mittelverwendung und Berichterstattung. Vorstand und Geschäftsleitung sehen in einem neuen systematischen Kostenmanagement einen Schwerpunkt.»