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Donnerstag
30.10.2014

Medien / Publizistik

Die «ProgrammZeitung» feiert ihre 300. Ausgabe. Seit 27 Jahren berichtet das unabhängige Basler Magazin monatlich aus der Kulturbranche der Rheinstadt. Die erste Nummer im August 1987 war eine achtseitige Zeitung und nur einfarbig bedruckt, heute ist die «ProgrammZeitung» ein etabliertes Kulturmagazin mit 96 Seiten.

Zum Jubiläum gönnt sich die Redaktion eine Spezialbeilage im Zeitungsformat, die an die Anfänge erinnert. Der jüngste Mitarbeiter Moritz Walther (26) und der älteste Mitarbeiter Urs Dillier (64) haben dafür gemeinsam Text- und Bildbeiträge zum Thema «Kultur und Politik» erarbeitet. Für die Beilage hatten die beiden völlige Freitheit.

«Wir haben das Resultat erst kurz vor Drucklegung gesehen», sagte Redaktionsleiterin Dagmar Brunner dem Klein Report. In der Sonderbeilage sind unter anderem Texte von Wolfram Groddeck, Tara Hill und Dominique Zimmermann zu lesen.

«Es sind tolle Autorinnen und Autoren sowie interessante Beiträge zusammengekommen. Und für ein so trocken scheinendes Thema wie Kultur und Politik sind sie leicht und anregend zu lesen. Zum Teil kritisch, aber auch witzig. Ich muss nicht jede Meinung teilen, werde aber zum Nachdenken und -fragen animiert», so Dagmar Brunner.

«Seit 1987 hat sich viel verändert, sowohl wir wie die Kulturszene insgesamt sind professioneller geworden, es hat sich eine eigentliche `Kultur- oder Kreativwirtschaft` entwickelt», erklärte Redaktionsleiterin Brunner. «Das kann man auch kritisch sehen. Qualität gab es natürlich schon vorher. Es ist heute kulturell viel mehr `los` in Basel, aber die Menge allein ist ja nicht entscheidend.»

Eine der grössten Herausforderungen sei seit Beginn gewesen, sich selbst treu und nicht stehen zu bleiben. «Also neben Print auch Online ausbauen, und das alles auf hohem lese- und benutzerfreundlichem Niveau.»

Die «ProgrammZeitung» ist bis heute selbstständig geblieben und wird von der ProgrammZeitungs Verlags AG herausgegeben. «Die Publikation finanziert sich selbst, das heisst durch rund 3200 Abos und Inserate von Kulturveranstaltern und Gewerbe», erklärte Brunner das Finanzierungskonzept des Kulturmagazins mit einer Auflage von 4200 Exemplaren.

Die Weiterführung der Publikation ohne Subventionen oder Sponsoren ist aber nicht immer einfach: «Unsere finanzielle Situation ist eng, wir haben kaum Reserven, beschäftigen aber immerhin sieben Personen, vier davon in Teilzeit. Eine private Bürgschaft hat uns allerdings schon vor unliebsamen Massnahmen bewahrt.»